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"Ohne 5G wird die Strahlung zunehmen"
Ein neuer Bericht aus der Schweiz kommt zum Schluss: Es gibt keine gesundheitlichen Gründe, auf 5G zu verzichten. Ein Experte erklärt, wo trotzdem Vorsicht geboten ist.
Der Strahlungsexperte Martin Röösli vom Schweizer Tropeninstitut TPH hat am Expertenbericht des Schweizer Bundes zu 5G mitgearbeitet. Die Risiken seien die gleichen wie bei 3G und 4G, sagt er. Sie seien klein. Aus gesundheitlicher Sicht mache es sogar Sinn, auf 5G zu wechseln: "So kann die Strahlenbelastung minimiert werden."
Einen anderen Ansatz verfolgt die Vereinigung Ärzte für Umweltschutz. Sie fordert strengere Grenzwerte und weniger mobile Daten. Künftig sollen Telekom-Firmen nach ihrer Idee nur noch Gebiete im Freien mit mobilem Internet versorgen, innen soll das über kabelgebundene Technologien erfolgen. Damit werde zwar die geplante 5G-Abdeckung nicht erreicht, aber die Strahlenbelastung minimiert.
Weniger Strahlung bei gleicher Datenmenge
5G sei aus gesundheitlicher Sicht nicht anders als die Technologien, die bereits im Einsatz sind, so Röösli. Vielmehr würde die Strahlenbelastung durch 5G sogar minimiert werden. Was kurios klingt, erkläre sich so: Die übertragenen Datenmengen steigen von Haus aus exponentiell an. Werden sie über die bisherigen Technologien wie 4G oder gar 3G übertragen, würde das eine weit höhere Strahlenbelastung bedeuten als mit 5G.
Das deshalb, weil 5G-Technologie die gleiche Datenmenge bei geringerem Energieverbrauch und weniger Strahlung übertragen könne. Die Situation sei laut Röösli mit dem Straßenverkehr von vor 100 Jahren vergleichbar. Die Fahrzeuge seien mit der Zeit immer effizienter geworden und gleichzeitig musste man Grenzwerte schaffen, wie schnell man fahren dürfe. Auch 5G benötige solche Rahmenbedingungen.