Wirtschaft
Aufgedeckt: Kekse in Ungarn sind schlechter
Die Empörung osteuropäischer Staatschefs über zweitklassige Lebensmittel in ihren Ländern zeigt Wirkung.
Für den Westen nur das Beste, mindere Ware für den ärmeren Osten: Der jüngste, wohl als "Nutella-Konflikt" in die Geschichte eingehende Aufschrei der vier Visegrad-Staaten Ungarn, Tschechien, Slowakei und Polen zeigt erste Erfolge.
Schluss mit "Lebensmittel-Rassismus"
Das Familienunternehmen Bahlsen hat nun angekündigt, künftig auch die Ost-Butterkekse nach deutscher Rezeptur zu produzieren und auf die Beimengung von billigem Palmöl zu verzichten. Wegen dieser und ähnlicher Praktiken hatte ja Polen den Herstellern zuletzt "Lebensmittel-Rassismus" vorgeworfen.
Die Entscheidung hat Bahlsen laut ARD bereits vor Monaten getroffen. Bahlsen habe begriffen, so ein Unternehmenssprecher, dass im Zuge der Globalisierung der Kunde den gleichen Produktionsstandard erwartet – ganz gleich, wo dieses Produkt angeboten wird.
Iglo bliebt dem Vernehmen nach hart
Anders als Bahlsen bei Leibniz-Butterkeksen will Iglo laut deutschen Medien nicht einlenken: Demnach werden die Fischstäbchen in Österreich und Deutschland weiterhin mit einem Fleischanteil von 65 Prozent verkauft, während andere Länder mit 58 Prozent Vorlieb nehmen müssen.
Der Name "Nutella-Konflikt" bezieht sich übrigens auf den Vorwurf der Ungarn, Nutella schmecke in Österreich "schokoladiger" als im Heimatland - mehr dazu hier. (bart)