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"Nioh: Unbeugsame Ehre" im Test - Tonfa-Hardcore

Mit "Unbeugsame Ehre" gibt es den zweiten DLC für das PlayStation-4-exklusive "Nioh". Der ist wieder brutal schwer.

Heute Redaktion
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Die "Nioh"-Verantwortlichen von Team Ninja machen es dem Zocker nicht leicht. Für das Hauptspiel gehen gut und gerne 80 bis 100 blutige und fordernde Stunden ins Land, ohne dass es langweilig wird. Weitere 20 Stunden verbrachte man locker im ersten DLC "Drache des Nordens". Und nun ist schon wieder DLC-Nachschub da, betitelt mit "Unbeugsame Ehre".

Wer sich damit abfinden kann, nicht so schnell Zeit für ein anderes Game nebenher zu finden, bekam bisher immer Hardcore-Kost auf höchstem Niveau präsentiert. Wobei "Hardcore" bedeutete, dass man das Spiel als Durchschnittszocker mit Mühen schaffen konnte und der Durchlauf mehr eine Zeitfrage war. Mit vielen anderen Details ändert sich das nun.

Eines, wenn nicht das aufregendste Action-Rollenspiel, empfiehlt dem Zocker in seinem neuen DLC einen Charakterlevel von 180. Entführt wird man wieder in der Rolle des westlichen Samurai William in die Burg Osaka, in einen seltsam schimmernden Tempel und eine Berglandschaft. Es gilt – unter anderem gemeinsam mit Date Masamune – den "Blutroten Dämon des Krieges" Sanada Yukimura zu bekämpfen.

Dämonen-Hunde

Drei neue Schauplätze klingen nicht nach viel, mit Nebenmissionen und neuen Herausforderungen ist aber trotzdem genug zu tun. Zudem bieten die Level mehr Geheimnisse und zeigen sich auch zumindest etwas größer als die meisten der bisherigen Areale. Spannend sind aber vor allem die neuen Gegner, von menschengleichen Magiern über historische Ninjas und Samurai bis hin zu Dämonen-Hunden.

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Kleine Kritikpunkte kann man dennoch anbringen. Zum einen ist das Ausmaß des DLC insgesamt trotzdem etwas knapp geraten, in zehn Stunden hat man ihn durch. Profis schaffen dies in der Hälfte der Zeit. Zum anderen baut er zwar passend auf dem "Nioh"-Grundgerüst auf, bringt aber weder die Story wesentlich voran, noch hat er etwas bahnbrechend Neues zu bieten. Vielmehr zeigt "Nioh" hier das, was die bisherigen Inhalte verbergen konnten: Dass mehrmalige Durchläufe zum Hochleveln und Sammeln von Gegenständen Pflicht werden.

Bildgewaltig umgesetzt

Belohnt wird man dafür mit den bisher besten Zwischensequenzen des Spiels. Alleine der Sturm auf die Burg Osaka wird bildgewaltig umgesetzt und baut gewaltige Spannung auf. Die Sequenz geht nahtlos in eine riesige Schlacht über, in der man Schützengräben ausräuchert, Feuerpfeilsalven entgehen muss, Schutz hinter Stellungen sucht und sogar mit riesigen Kanonen den Beschuss erwidern kann.

Für frischen Wind sorgen auch die Tonfas mit ihrem eigenen Skill-Tree. Sie bieten zwar keinen überragenden Schaden und kein großes Tempo, ermöglichen aber tolle Spezialfähigkeiten. Vor allem, dass man aus der Verteidigungshaltung (vor allem in mittlerer und hoher Haltung) mehrere Angriff-Folgen auslösen kann, ist ein buchstäblich durchschlagendes Argument. Außerdem brechen sie die Verteidigung der Gegner besser als andere Waffen, was Gefechte gegen Feinde aus Grabhügeln erleichtert.

Neuer Schwierigkeitsgrad

Spieler mit Charakteren über Level 300 müssen sich nicht fürchten, dass "Unbeugsame Ehre" ein Spaziergang wird. Der DLC ist schon so sehr fordernd, der neue Schwierigkeitsgrad "Samurai-Meister" prüft dann das Können der Besten der Besten. Dazu gesellen sich noch neue Schutzgeister und neue Beute sowie neue "Omnyo"-Zauber. Inhaltsmäßig also ganz schön viel zu verdauen, eben aber hauptsächlich für Hardcore-Gamer.

Es ist beeindruckend, dass Team Ninja beim Schwierigkeitsgrad weiterhin kaum Kompromisse eingeht. Wer noch mitten im Hauptspiel steckt, darf nicht einmal daran denken, sich einfach in einen der neuen Level zu stürzen. Profis hingegen bekommen eine willkommene Harausforderung geliefert. Und dem Durchschnittsgamer bleibt zumindest das Wissen, dass man, hat man erst den Hauptteil von "Nioh" geschafft, es noch zusätzliches Material gibt, an dem man sich die Zähne ausbeißen kann.