Österreich

Wut-Wirtin: "Habe bis jetzt läppische 500 Euro geseh...

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Die weststeirische Wirtin Roswitha Scherz macht ihrem Ärger über die Gastro-Regeln der Regierung in einem Facebook-Video Luft - am ersten Tag gab es bereits 50.000 Klicks.

"Wo sind wir denn? Wir sind nicht schuld, dass wir den Coronavirus bekommen haben. Und ihr nehmt uns alles weg!", macht Roswitha Scherz, Wirtin des Hohenburgerhofes in Söding-St. Johann (Bezirk Voitsberg), ihrem Ärger über die Bundesregierung auf ihrer Facebook-Seite Luft.

"Wollt ihr, dass alle Gastronomen eingehen?"

"Immer wird über Millionen, gar Milliarden geredet - gesehen habe ich bis jetzt nur läppische 500 Euro. Damit hätte ich die letzten sechs Wochen auskommen sollen", kritisiert die Wut-Wirtin. Sie fühlt sich von der Regierung im Stich gelassen, diese würde mit Biegen und Brechen versuchen, die Wirtschaft zu ruinieren. "Ihr könnt ja nicht so dumm sein, dass ihr das nicht seht", poltert Scherz in Richtung Kurz, Anschober & Co.

Scherz darf zwar bald wieder Gäste empfangen, beklagt aber, dass mit den jüngsten Auflagen kaum Geschäft zu machen sei: "Keiner darf an der Theke sitzen, Gäste sollen von der Tür zum Tisch gebracht werden. Wollt ihr, dass wir alle eingehen?"

Facebook-Video wird heftig diskutiert

Das Video wurde nicht nur knapp 4.000 Mal geteilt sondern auch heftig diskutiert. Neben viel Zustimmung ("Genauso ist es", "Danke Rosi für die ehrlichen Worte") gab es auch Kritik. "Die Regierung kann auch nichts für Corona", schreibt etwa eine Userin, "hätte sie nicht reagiert, würde sie jetzt auch zur Verantwortung gezogen werden."

Auch Andreas Sinnhuber (52), früherer Bürgermeister von Obersiebenbrunn und Wirt vom "Gasthaus zur Zuckerfabrik" in Leopoldsdorf (Bezirk Gänserndorf) sieht bei den Vorgaben der Regierung rot: "Die Schank ist mein Herzstück. Wie ich ohne Schank überleben soll, ist mir ohnedies ein Rätsel". Die aktuellen Regelungen gehen vor allem zu Lasten der kleinen Gasthäuser. "Die leben zum Großteil von Stammkunden, die an der Schank sitzen. Die Kleinen sind zu zwei Drittel massiv betroffen, wenn das Bargeschäft wegbricht. Einige können wohl gar nicht aufsperren. In Wahrheit schreiten wir durch einen luftleeren Raum und die Kosten müssen wir selber tragen."