Österreich

"Im September übergebe ich Partei an Doskozil"

Im „Heute"-Weihnachtsinterview spricht Landeshauptmann Hans Niessl über Fest und feste Pläne mit Hans Peter Doskozil.

Heute Redaktion
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"Ich erwarte viele Bosheiten aus Wien"
"Ich erwarte viele Bosheiten aus Wien"
Bild: heute.at

„Heute": Sie haben zwei Wahlkämpfe und eine Regierungsumbildung hinter sich – wird es zumindest im Advent besinnlich?

Hans Niessl: Im Gegenteil. Der Advent ist die intensivste Zeit überhaupt. Am Jahresende fallen viele Sitzungen an, damit im Land die Arbeit weitergeht. Dazu Charity-Veranstaltungen, sicher 15 Weihnachtsfeiern …

„Heute": Also ein Fulltimejob.

Niessl: Mehr als das, ich war zuletzt sicher 80-90 Stunden pro Woche im Einsatz. Advent ist die Steigerung vom Wahlkampf.

„Heute": „Dopen" Sie sich da mit Keksen?

Niessl: Hören'S mir auf, leider. Das sieht man eh an meiner Figur. Aber wir haben so tolle Bäckerinnen im Burgenland, da wäre es eine Sünde, nicht zuzugreifen. Im neuen Jahr will ich wieder abnehmen.

„Heute": Glühwein oder Punsch?

Niessl: In dieser Reihenfolge.

„Heute": Wie feiern Sie in vier Tagen den Heiligen Abend?

Niessl: Da ist auch mein Sohn zuhause. Wir unternehmen etwas zusammen, schauen dann ‚Licht ins Dunkel' im Fernsehen und am Abend wird gegessen.

„Heute": Kochen Sie auch mit?

Niessl: Nein, dafür bin ich nicht zuständig. Es ist besser, wenn ich das nicht mache. Ich kann wirklich überhaupt nicht kochen.

„Heute": Schmücken Sie den Christbaum?

Niessl: Nein, auch das habe ich ausgelagert, darum kümmert sich meine Frau.

„Heute": Ihre Aufgabe?

Niessl: Ich bin für die Befeuerung des Kachelofens zuständig. Und natürlich für die Getränke.

„Heute": Ich nehme an: burgenländischer Wein?

Niessl: Sie nehmen richtig an. Einen weißen, der passt am besten zum Karpfen.

„Heute": Zum Jahreswechsel blickt man immer auch zurück – Ihr Resümee für 2017?

Niessl: Es war ein gutes Jahr für das Burgenland. Wir haben 103.000 Beschäftigte – das ist Rekord. Wir haben ein sehr gutes Wirtschaftswachstum, wir sind bei der Bildung besser geworden, haben die höchste Maturantenquote Österreichs. Aber 2018 wird sich einiges bewegen.

„Heute": Apropos: Freuen Sie sich über die Rückkehr von Hans Peter Doskozil, der Helmut Bieler als Finanzlandesrat folgt?

Niessl: Ich kenne ihn seit vielen Jahren und schätze ihn sehr, das ist bekannt. Davon profitiert natürlich auch die politische Zusammenarbeit.

„Heute": 2021 wird das Burgenland 100 Jahre alt. Treten Sie 2020 nochmals an, um den Event noch als Landeshauptmann zu feiern?

Niessl: Es geht nicht darum, dass ich mich an vorderster Front feiern lasse, das wäre persönliche Eitelkeit. Ich freue mich, einen Beitrag geleistet zu haben, dass das Burgenland so gut dasteht und wir bis dahin hoffentlich 110.000 Arbeitsplätze haben.

„Heute": Das heißt, Doskozil wird statt Ihnen kandidieren?

Niessl: Ich habe mit Doskozil vereinbart, dass er im September die SPÖ übernehmen wird. Ein Jahr vor der Landtagswahl werden wir dann bekanntgeben, wer der Spitzenkandidat sein wird.

„Heute": Sie unterstützen also Doskozils geordnete Übernahme?

Niessl: Wir werden das tun, was für die SPÖ am besten ist und uns dabei gegenseitig unterstützen.

„Heute": Was Sie wohl nicht unterstützen ist Türkis-Blau.

Niessl: Ich erwarte viele Bosheiten aus Wien – wie den 12-Stunden-Tag oder im Schulbereich. Grundsätzlich sind mir alle Minister willkommen, die etwas für das Burgenland machen