Österreich
"Ich war mit Mohamed gemeinsam beim Heer"
Dass sein früherer Kamerad der "Attentäter von Penzing" ist, erfuhr Alex K.* aus dem Radio. "Dann haben mich Freunde und Medien kontaktiert", erzählt der Wiener im "Heute"-Interview.
Viele Gedanken gehen dem 26-jährigen Alex K. durch den Kopf. Sie zu ordnen – schwierig nach einer Nachricht wie dieser. Sechs Monate lang haben Alex und Mohamed 2012 Seite an Seite ihren Grundwehrdienst beim Heer abgeleistet. "Wir waren in der Maria-Theresien- und der Breitenseer-Kaserne. Dort haben wir Wäsche im Lager zusammengelegt und sie nach Größen sortiert."
Mohamed hat er "eigentlich als lustigen Typen" in Erinnerung: "Er hat viel gekifft, oft Späße gemacht und gerne Mister Bean nachgeahmt." Religiös war er vor sechs Jahren schon, frei von Schuld auch damals nicht: "Er betete häufig, war aber spielsüchtig. Er ließ viel Geld an Automaten und in Wettcafés."
Was er wahnsinnig bereute
Einen Fehler habe er wahnsinnig bereut, sagt Alex K.: "Er hat seiner Mutter Gold gestohlen, um Spielschulden zu begleichen." In der Kaserne verhielt er sich unauffällig: "Nur einmal bekam er Strafdienst aufgebrummt, weil er sich nicht rasieren wollte."
Alkohol trank er nicht, auch Frauen rührte er nicht an: "Wahrscheinlich hat er damals schon einen inneren Krieg geführt." Im November 2016 hat Alex K. das letzte Mal von Mohamed gehört: "Ich habe ihn zu meinem Geburtstag eingeladen. Er schrieb 'Danke Bro', kam aber nicht."
Von da an driftete er ab, postete Hasstiraden und entfernte seine Fotos. Am Sonntag wollte er Leben auslöschen – und bezahlte mit seinem eigenen.