Österreich
"Ich habe in vier Monaten Wienerlieder gelernt!"
2007 ist die japanische Koloratoursängerin Manami Okazaki nach Wien gekommen. Mittlerweile singt sie klassische Wienerlieder beim Heurigen.
Filigraner kann eine Frau nicht sein: Manami Okazaki misst 1,52 Zentimeter und wiegt gefühlte 45 Kilogramm. Aber die 32-jährige japanische Koloratursängerin hat ein Stimmorgan der Sonderklasse: Wenn sie das höchste „C" geben würde, drohte Gefahr für die Fensterscheiben des Café "Rüdigerhof" in Wien-Fünfhaus, wo "Heute" das Stimmwunder zum Interview gebeten hat.
Deutsch nach vier Monaten
Dabei wird das Kind aus Tokyo – wo sie auch Gesang studiert hat – am Boulevard als erste "Wienerliedsängerin aus Japan" gehandelt. Denn sie hat in einer Rekordzeit von vier Monaten ohne Vorkenntnisse Deutsch der Kategorie B2 erlernt und daneben Rollen an der Kammeroper übernommen.
Eine Kostprobe zum Reinhören:
Nach nur einem Jahr in Wien hatte Okazaki unzählige Auftritte bei Wiener Heurigen am Spielplan, ihr Repertoire reicht von "Wien, Wien nur du allein…" über "Mei Muatterl woa a Weanerin" und "Schön ist so a Ringelg'spül" bis hin u "Heut' kommen d' Engerl auf Urlaub nach Wern".
Bewerbung für die Fledermaus
"Im Prater blühn' wieder die Bäume", gibt die Tochter eines Informatikers und einer Floristin an lauschigen Heurigenabenden, meistens begleitet von Schubertbund-Chorleiter Fritz Brucker. Ihre Wienerlied-Interpretationen sind mittlerweile neuoriginelle Legende. Nun will sie auch höhere Weihen: "Ich möchte mich für die Adele in der ‚Fledermaus' an der Volksoper bewerben!"