Wirtschaft
"Heizöl-Preis wird nicht mehr viel weiter steigen"
Heizöl ist derzeit teuer. Aber die Preise werden nicht mehr viel weiter steigen, sagt das Institut für Wärme und Öltechnik.
Die Ölpreise haben Montag früh wieder deutlich angezogen. Einer der Gründe: Am Wochenende wuchsen die Spannungen zwischen den USA und Saudi-Arabien wegen des verschwundenen saudischen Journalisten Dschamal Chaschukdschi. Gleichzeitig verlor der Euro im Vergleich zum US-Dollar etwas an Wert, sodass die Heizöl-Notierungen in Österreich zu Wochenbeginn bestenfalls stabil bleiben werden.
Kaufen oder warten?
Soll man also jetzt die Öltanks füllen oder doch noch auf einen Preisrückgang warten? Martin Reichard, Geschäftsführer des Instituts für Wärme und Öltechnik, will sich nicht gerne festlegen. „Die Antwort ist schwierig. Das muss jeder selbst entscheiden", lacht er. Genauso gut könne man fragen, wann man Gold kaufen solle. Realistische Prognosen könne er nicht geben.
Preise steigen nicht viel höher
Eines glaubt Reichard aber zu wissen: „Ich gehe nicht davon aus, dass der Heizölpreis noch viel weiter steigen wird". Generell sei zu empfehlen, immer im Kontakt zum Heizölhändler zu bleiben, sagt er. Denn die Preisentwicklung sei von „unterschiedlichsten Ursachen abhängig".
Christoph Capek vom Fachverband der Mineralölindustrie (FVMI) rät, zumindest so viel Heizöl einzukaufen um über den Winter zu kommen. Auch Capek meint, dass die Preisentwicklung nicht vorhersehbar sei.
In den nächsten Tagen ist jedenfalls mit keinen Preisänderungen zu rechnen. Der Rohölpreis blieb hoch. Mit Stand Montag mittag kostete die Nordsee-Ölsorte "Brent" 81,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostete 72,10 Dollar.
800 Euro Mehrkosten
In Wien werden für 100 Liter Heizöl im Schnitt rund 90 Euro genommen, in Niederösterreich im Schnitt um 91,50 Euro pro 100 Liter. Zum Vergleich: Im letzten Jahr kosteten 100 Liter Heizöl rund 60 Euro. Das heißt: Für einen vollen 4.000 Liter Tank muss ein Haushalt derzeit um bis zu 800 Euro mehr zahlen als im Vorjahr. Die Nachfrage ist in den letzten Tagen wegen der fallenden Preise leicht zurückgegangen. Trotzdem bleiben die Lieferzeiten bis auf weiteres sehr lang.
(red)