Österreich

"Fünfer" Pichowetz von Mörbisch gefeuert

Für 150.000 € Gage hatte sogar Otto Schenk zugesagt. Nun wurde das Konzept von Gerald Pichowetz gestoppt. Die Gründe seines Rauswurfs.

Heute Redaktion
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Über dem Neusiedler See grollt ein heftiger Theaterdonner – noch in dieser Woche soll sich das Gewitter öffentlich entladen, erfuhr „Heute" aus dem Eisenstädter Landhaus: Neo-Intendant Gerald Pichowetz (52) wurde vor vier Tagen hinausgeworfen – noch bevor er so richtig begonnen hat. Der legendäre „Fünfer" aus dem „Kaisermühlen Blues" sollte 2018 loslegen und die ins Straucheln geratenen Seefestspiele binnen fünf Jahren retten.

Pichowetz plante General-Reform

Der leidenschaftliche Theatermacher, der für "Heute" vorerst zu keiner Stellungnahme erreichbar war, dürfte die pannonischen Geschäftsführer mit seiner General-Reform verstört haben. Diese wäre aber beim Blick auf nackte Zahlen bitter nötig gewesen, denn: Nach den wuuunderbaren Serafin-Jahren (240.000 verkaufte Karten) lag der Absatz unter Dagmar Schellenberger nur noch haarscharf über 100.000 Tickets (60 % Auslastung).

Insider skizziert neues Konzept

Nun der Knall. Doch was wird dem Wiener Original Gerald Pichowetz, der bei einem Auswahlverfahren laut zuständiger Landesrätin "mit großem Abstand und eindeutig als Erster" abgeschnitten hatte, plötzlich angekreidet? Einer der Künstler, der von der "Kaisermühlen Blues"-Legende engagiert wurde ("Es hätte etwas Großes entsehen können, ich bin bestürzt"), umreißt im "Heute"-Gespräch Pichowetz' Reformpläne:

- Er wollte als Genussmensch die Gastronomie völlig neu aufstellen.

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- Er wollte ein neues Ton- und Lichtkonzept. Denn: Um angeblich 500.000 Euro wurde das Orchester von der Bühne in ein Kammerl verbannt. „Musik vom Band?", fragten sich viele Operettenfans. Pichowetz wollte die Künstler wieder sichtbar machen.

Star-Reigen um Otto Schenk war fixiert

- Und dann wollte er Stars, Stars, Stars. Für die mindestens 23 Aufführungen der „Frühjahrsparade" ("Die Deutschmeister kommen") hatte bereits Bühnenlegende Otto Schenk (kolportierte Gage: 150.000 €) zugesagt. Doch auch am Stück hakte es, da hätten die Burgenländer laut "Heute"-Infos "Gräfin Mariza" präferiert. Was "more of the same" gewesen wäre, daher besetzte Pichowetz seine "Frühjahrsparade" munter weiter, mit der A-Liga: Es hätte zum großen Comeback Harald Serafins am Neusiedler See kommen sollen; Barbara Wussow wollte sogar ihr Engagement in Berlin canceln und Gemahl Albert Fortell mitbringen. Wie a Glock'n hätte Marianne Mendt performt. Dazu Daniela Fally und „Mundl" Karl Merkatz. Mit "Mundl" war man sich dem Vernehmen nach quasi einig, der 86-jährige Schauspieler wollte nur noch etwas mehr Text haben.

Neuer soll heute präsentiert werden

Nun geht der echte Wiener Gerald Picho­wetz mit seinem Konzept unter. Mit ihm auch die Seefestspiele Mörbisch? Antworten darauf könnte es heute Nachmittag geben. Bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt soll der nächste neue Intendant bekannt gegeben werden. "Heute" bleibt dran.