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"Frauen laufen anders"

Im Laufsport sind Frauen auf der Überholspur. Mit den Tipps von Markus Ryffel rennt frau besser. Rennen auch Sie mit!

Heute Redaktion
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Über 35.000 Frauen und Mädchen nahmen 2017 an der Jubiläumsauflage des Frauenlaufs in Wien teil.
Über 35.000 Frauen und Mädchen nahmen 2017 an der Jubiläumsauflage des Frauenlaufs in Wien teil.
Bild: Frauenlauf/Diener

Nicht nur der Österreichischer Frauenlauf, der am 27. Mai 2018 bereits zum 31. Mal stattfindet verzeichnet von Jahr zu Jahr mehr Teilnehmerinnen. Ein Anstieg von laufenden Frauen kann weltweit beobachtet werden. Ein Interview mit Tipps von Ex-Langstreckenläufer Markus Ryffel:

Sind Frauen beim Laufsport auf der Überholspur?

Das sind sie definitiv. Beim größten Schweizer Volkslauf, dem Genfer Stadtlauf Escalade, kamen letztes Jahr erstmals mehr Frauen als Männer ins Ziel. Noch bis 1984 hatte man gemeint, dass Frauen körperlich nicht dazu gemacht seien, einen Marathon zu rennen. Heute ist erwiesen, dass die Fähigkeit zum langen Laufen weniger mit dem Geschlecht als vielmehr mit dem Trainingszustand zu tun hat.

Frauen laufen anders, aber wie?

Frauen haben ein geringeres Körpergewicht, eine kleinere Körpergröße und einen höheren Prozentsatz an Körperfett. Sie haben 10 bis 20 Prozent weniger Muskulatur als Männer. Durch die geringere Muskelmasse sind Frauen weniger stark, dafür deutlich beweglicher. Laufsport ist aber immer Kraft und Ausdauer, daher empfehle ich Frauen dreimal in der Woche Krafttraining.

Welche weiteren Tipps haben Sie für Frauen, die rennend durchstarten wollen?

Frauenfüße sind anders, daher muss erst der richtige Schuh her. Die weibliche Ferse ist schmaler und der Vorfuß zur Länge gesehen breiter als beim männlichen Fuß. Gute Frauenmodelle erkennen Sie an einer schmaleren Fersenkappe und einem breiteren Vorfuß. Zudem ist die Dämpfung auf das geringere Körpergewicht abgestimmt.

Was muss ich als Einsteigerin trainingstechnisch mitbringen, damit ich es bis ins Ziel schaffe?

Die Freude an der Bewegung. Das Schöne am Rennen ist, dass Sie den Körper als wunderbar funktionierendes System und als Teil der Natur erleben. Zu Beginn einer Läuferkarriere macht ein Vorbereitungsprogramm von zwölf Wochen Sinn. Optimal ist dreimal die Woche ein Trainingspensum mit Walking-, Jogging- und Kraftgymnastik-Einheiten. Nach drei Monaten sind Sie fit genug, um fünf Kilometer am Stück zu laufen. Das Motto des Frauenlaufs ist miteinander rennen, fast wie eine Loveparade.

Wie pimpe ich das Training noch bis zum Startschuss?

Mein wichtigster Tipp lautet: Mach mal Pause! Es braucht ein bisschen Mut zu pausieren, aber es lohnt sich, denn Training bedeutet nicht nur Belastung, sondern auch Erholung. Altbekannte Mittel sind Schlaf, Sauna oder Massage. Die größten Fortschritte machen Sie, wenn Training und Erholung optimal aufeinander abgestimmt sind.

Warum braucht es zu Zeiten der Gleichberechtigung noch einen Frauenlauf?

Unter 16.000 Gleichgesinnten ist die Hürde kleiner, an einem Lauf teilzunehmen. Bei den meisten Laufevents stehen die Mamis mit Kinderwagen an der Strecke. Beim Frauenlauf ist es für einmal umgekehrt.

(Red/20 Minuten)