Österreich
"Familiengericht" endete mit Messer im Rücken
Im Rosenkrieg mit seiner angeblich untreuen Ehefrau bat Roma Zeljko M. (35) ein Clan-Gericht um Schlichtung. Die endete für seinen Nebenbuhler mit lebensgefährlichen Stichwunden.
"Er hat mein Leben vernichtet, darum habe ich zugestochen", erklärte Zeljko M. am Dienstag im Wiener Landesgericht. Der 35-Jährige hatte im August den neuen Freund seiner Ehefrau niedergestochen.
Die ungewöhnliche Vorgeschichte der Bluttat: Weil ihn seine Gemahlin (32) für einen anderen Mann verlassen wollte, berief Zeljko M. ein sogenanntes Roma-Familiengericht ein. In einem Gasthaus in Meidling sollten Clan-Richter entscheiden, wer die eheliche Wohnung und das Sorgerecht für die drei gemeinsamen Kinder bekommt.
Doch noch vor dem Schiedsspruch kam es zur wilden Massenschlägerei. 40 Angehörige beider Ehepartner prügelten vor dem Lokal aufeinander ein. Dabei zückte der Angeklagte ein Messer und rammte seinem Nebenbuhler die acht Zentimeter lange Klinge drei Mal in den Rücken. Der 24-Jährige überlebte den Angriff nur knapp. Zeljko M. stellte sich drei Stunden nach der Tat selbst. Gestern stand er vor einem (staatlichen) Schwurgericht. Urteil: elf Jahre Haft für Mordversuch (nicht rechtskräftig).