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"Dildo brauch ich nicht, wenn mein Mann es bringt"
Christliche Politiker verteilen vor der Messe Zürich (Schweiz) Flyer gegen eine Erotikmesse. Es kommt teils zu hitzigen Diskussionen – und mehr.
"Extasia fördert die Nachfrage nach Prostitution" und "Die Frau wird zum Sexobjekt erniedrigt, ihr Körper zur Konsumware degradiert." Das und noch mehr steht auf einem Flyer geschrieben, den EDU-Politiker zurzeit vor der Messe Zürich an die Besucher der Erotikmesse Extasia verteilen.
Es ist eine harte Arbeit, aber es lohnt sich, sagt der Zürcher EDU-Kantonsrat Hans Egli. Die meisten würden einen Flyer nehmen. "Die Reaktionen sind von neutral über positiv bis negativ - mehrheitlich schon negativ."
Mitunter kommt es auch zu hitzigen Diskussionen wie etwa zwischen der Zürcher EDU-Kantonsrätin Maria Rita Marty und einem Extasia-Aussteller: "Wenn mein Mann es bringt, brauch ich keinen Dildo und all das Zeugs, was an der Messe gibt." Abgesehen davon werde dort jede Frau entwürdigt.
Messe zu verhindern ging in die Hose
Die EDU hatte zusammen mit der SVP vergeblich versucht, die Extasia in Zürich zu verhindern. Der Regierungsrat antwortete auf eine Anfrage im Parlament, dass es jedem selber überlassen sei, ob er seinen solchen Anlass besucht oder nicht. Die Messe gehört zu einem kleinen Teil auch dem Kanton Zürich
Der Erotikanlass findet zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder in Zürich statt und dauert noch bis am Sonntag. (20 Minuten)