Politik
"Ang'soffen"-Sager: Sobotka rügt Unbekannt
Ein Nationalratspräsident muss manchmal auch ein bisschen schimpfen. Als ehemaliger Lehrer kann Wolfgang Sobotka das gut.
Amüsanter Vorfall während der Nationalratssitzung am Mittwoch: Weil jemand EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker als "ang'soffen" bezeichnete, musste Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) einen Ordnungsruf erteilen. Zuerst galt es allerdings, den Störenfried ausfindig zu machen.
Als erster Nationalratspräsident ist es Sobotkas Aufgabe, die Nationalratssitzung ordnungsgemäß zu leiten. Er kündigt Tagesordnungspunkte an und achtet darauf, dass die Redner ihre angemeldete Zeit nicht überschreiten. Manchmal, wenn es heiß her geht, muss er eben Ordnungsrufe erteilen.
Das Video dazu macht auf Twitter die Runde:
Versuch eines Ordnungsrufes
"Ich erteile einen Ordnungsruf, für das Ang'soffene!", rief er also am Mittwoch ins Mikrofon. Doch er hatte dabei ein Problem: Er wusste nicht, wer genau das gesagt hat. "Wer woar des?", wollte der Nationalratspräsident also wissen. "Na, haben'S wenigstens den Mut sich zu melden!"
Das tat aber niemand. Nur Lachen und lautes Murmeln im Plenum. "Dürf ma jetzt nachsitzen?", fragte jemand laut. Und das nicht von ungefähr: Als ehemaliger AHS-Lehrer hat Sobotka wohl die entsprechende Autorität ausgestrahlt. "Den Kommissionspräsidenten als angesoffen zu bezeichnen ist wohl eines Ordnungsrufes würdig", blieb Sobotka hart.
Dann eben nicht
Geholfen hat das aber am Ende nichts. Der Störenfried, der Juncker als "ang'soffen" bezeichnete, meldete sich nicht. "Aber gegen wen? Wem gegenüber?" wolle Sobotka dann einen Ordnungsruf erteilen, fragten die Abgeordneten mehrmals.
"Wenn es nicht möglich ist, ihn ausfindig zu machen, dann muss ich den Ordnungsruf zurücknehmen.. So viel zur persönlichen Festigkeit", resginierte Sobotka schließlich.
Sehen Sie oben das Video dazu! (red)