Coronavirus
Wütete das Coronavirus schon im Jänner in Ischgl?
Nach und nach kommen immer mehr Details zur Ausbreitung des Coronavirus im Tiroler Skiort Ischgl zum Vorschein. Ein Bericht aus Großbritannien lässt vermuten, dass es bereits im Jänner erste Erkrankungen gab.
Der Tiroler Ski-Ort Ischgl erfährt derzeit mehr internationale Aufmerksamkeit, als es den Tourismusbetrieben lieb sein kann. Der "Ballermann der Alpen" gilt als Coronavirus-Schleuder, Hunderte Urlauber sollen sich mit dem Erreger angesteckt und ihn in ihre Heimat – etwa Skandinavien oder Deutschland – getragen haben.
Seit einigen Tagen ermittelt die Staatsanwaltschaft. Der Verdacht: In einem Hotel in Ischgl soll es Ende Februar einen positiven Fall gegeben haben, doch der namentlich nicht genannte Betrieb dürfte ihn nicht den Gesundheitsbehörden gemeldet haben.
Brite steckte sich wohl in Ischgl an
Und wie jetzt ein Bericht des britischen "Telegraph" enthüllt, dürfte der "Patient Zero" des Vereinigten Königreichs das Virus in sein Land getragen haben. Ein 50-jähriger IT-Techniker hatte bereits im Jänner in der Après-Ski-Bar "Kitzloch" gefeiert: Erst viel später, am 7. März, wurde dort ein 36-jähriger Barkeeper positiv auf Corona getestet.
Gegenüber der britischen Zeitung sagte der 50-Jährige: "Wir besuchten die Kitzloch-Bar und sie war komplett voll. Auf den Tischen sangen und tanzten Menschen. Die Leute verschwitzt vom Skifahren und die Kellner lieferten Shots zu Hunderten an die Tische. Man könnten sich kein besseres Zuhause für ein Virus vorstellen."
Nachbarschaft infiziert
Er sagt, dass er Corona an seine Familie weitergegeben habe, danach wurden andere Personen in der Nachbarschaft krank. Der IT-Fachmann, seine Frau und Tochter warten noch auf ihre Testergebnisse. Wenn diese positiv ausfallen, kam das Virus früher als bisher gedacht nach Großbritannien. Und es dürfte schon lange in Ischgl grassieren.
Die Infizierten in Tirol nach Bezirken: