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So geht Weihnachten ohne Zunehmen
Ein dicker Bauch nach Weihnachten muss nicht sein. Wenn wir nicht immer alle Angst vor dem Zunehmen hätten, sagt Experte Jürg Hösli.
Die Weihnachtszeit bringt uns jedes Jahr ein kleines Geschenk mit, das wir gar nicht wollen: das liebe Bauchfett. Es stört uns nicht nur im Spiegel oder wenn wir die Schuhe binden wollen. Vor allem hat es sehr negative Einflüsse auf unsere Gesundheit. Dabei wäre es so einfach vermeidbar – wenn wir nicht immer alle so Angst vor dem Zunehmen hätten.
So geht die Kalorien-Rechnung nicht auf
Wir beginnen schon am Tag für den Abend einzusparen und wagen es kaum, etwas zu essen, denn sonst würden wir ja noch mehr essen, so die Rechnung. Aber genau damit beginnt das Problem. Je weniger wir den Tag durch essen, desto mehr Hunger haben wir am Abend.
Wir sind in einem Restaurant. Bevor das Essen kommt, stopfen wir uns schon voll mit Brot, weil uns der Hunger quält. Die Brotkiste ist schnell leer und die zweite Portion rasch bestellt. Wir vergessen, dass drei Stücke Brot schon mehr als die Hälfte einer Vollmahlzeit ausmachen. Essen Sie fünf Stücke, haben Sie bei einer normalen Mahlzeitengröße statt 500 Kilokalorien plötzlich das Doppelte gegessen.
Und schon sind es 2000 Kilokalorien
Da Weihnachtsessen und Einladungen natürlich noch etwas umfangreicher ausfallen als üblich, werden es schnell 1500 oder gar 2000 Kilokalorien. Diese werden zu einem Zeitpunkt gegessen, zu dem der Körper diese unmöglich noch verbrennen oder sinnvoll verwerten kann. Die Folge: Die große Portion landet direkt am Bauch – und das wollen wir sicher nicht.
Jürg Hösli ist Ernährungswissenschaftler, Querdenker und greift gerne kontroverse Themen aus Sport, Psychologie und Ernährung auf. Er ist seit 30 Jahren im Leistungssport, hat Weltmeister und Olympiasieger betreut. Er ist Begründer der Ernährungsdiagnostik und der Schule für Ernährungsdiagnostik erpse in Winterthur. Hösli betreut hier vor allem übergewichtige Klienten und Menschen mit Reizdarm oder Erschöpfungszuständen. Für 20 Minuten schreibt er unter dem Namen Futterpapst Kolumnen.
Der größte Fehler geschieht beim Einsparenwollen. Es würde genauso wenig Sinn machen, wie wenn wir mit dem Auto nach Paris fahren wollten und das Auto bis dorthin stoßen würden, statt zu Beginn und in der Mitte zu tanken – dann aber in Paris eine doppelte Tankmenge Benzin nachfüllen. Dies gäbe eine riesige Sauerei. Wenn wir also über den Tag nichts essen und am Abend dann die ganze Menge nachschieben.
So wächst der Bauch kaum
Wenn wir statt über den Tag einzusparen, einfach den üblichen Rhythmus "Kaiser, König, Bettler" einhalten, dann essen wir am Abend automatisch weniger und können uns nicht zuletzt beim Brot deutlich mehr zurückhalten. Somit überfüllen wir unsere Speicher weniger und der Bauch wächst kaum oder gar nicht.
Dies funktioniert natürlich nicht nur während der Feiertage. Schließlich sollte uns nicht die Quantität am Abend glücklich machen, sondern die Qualität. (Red)