Österreich
Pferdeballett im Wiener Burggarten
Sonst meist nur Touristen vorbehalten, sind sie so auch den Wienern nah: Lipizzanerfohlen sind zum Auslauf in den Abendstunden im Burggarten.
Es ist eine Freude, sie zu beobachten: Sie springen, sie tanzen, sie sind jung und wild. Das Pferdeballett entzückt die Besucher im Burggarten.
Seit bereits 15 Jahren ist der Lipizzaner-Nachwuchs im Sommer im Wiener Burggarten in den Abendstunden zu betrachten. "Sie bekommen hier Auslauf und ein bisschen Grünfutter", erklärt Anton Kanner, der 49-jährige Pferdetrainer. Er bildet die jungen Lipizzaner aus und ist seit 25 Jahren Teil des Lipizzaner-Teams.
"Wenn die Sonne untergeht, dann fängt es an", verrät der Pferdeflüsterer weiter. Die jungen Fohlen - sie sind dreieinhalb Monate alt - springen noch entzückender auf der 600 m² eingezäunten Koppel im Wiener Burggarten. Im Schatten fühlen sie sich wohl und fangen an zu laufen und zu spielen. Die Besucher schreien leise auf, wenn sie die die jungen Wilden bei ihrem Galopp betrachten. Handy-Kameras sind auf sie gerichtet. Touristen, Wiener, Kinder und zufällige Passanten sind erfreut, die eleganten Tiere im Park zu sehen.
Warum sind die Lipizzaner-Fohlen nicht weiß?
Anton Kanner erklärt: "Die Fohlen werden dunkel geboren. Das ist in der Natur so eingerichtet. Sie werden in den Farben schwarz, braun und mausgrau geboren. Schon ab dem zweiten Lebensmonat, mit dem ersten Haarwechsel, beginnen sie sich zu verfärben. Bei schwarzen Fohlen kann es 12 bis zu 15 Jahre dauern, bis sie ganz weiß werden."
Ein fruchtbares Jahr: 47 Fohlen bei den Lipizzanern
In diesem Jahr gab es bereits 47 Fohlen. 26 davon waren Hengstfohlen und 21 davon Stutfohlen. Weitere drei Stuten sind bereits wieder trächtig. Die Tragzeit dauert elf Monate.
"Piber meets Vienna": Jetzt in der Winterreitschule
Das Programm "Piber meets Vienna" findet bis 4. August von 11.00 bis 12.00 Uhr in der Winterreitschule statt. Zu sehen gibt es dabei u.a. Gespannfahrten und Reitvorführungen der Jungpferde. Dabei dürfen die Fohlen samt ihrer Mütter das erste Mal über die Bahn flitzen. Während der Nachwuchs seine – vielleicht – spätere Wirkungsstätte inspizieren kann, befinden sich die eigentlich dort "arbeitenden" Hengste auf Urlaub im Lipizzanergestüt Piber.
Tickets ab 13 Euro.
(no)