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Studie: Unter Boomern gibt es mehr Narzissten
Eine Studie widerlegt den Glauben, dass narzisstische Tendenzen in der Gesellschaft zunehmen. Diese hätten früher nur anders ausgesehen.
Das Wort "narzisstisch" wurde so populär, dass man es nun fast nicht mehr hören kann und dennoch gerne im Kontext der selbstbezogenen Selfie-Generation Millenials verwendet. Eine neue Studie - die längste und größte, die es bis dato zum Thema Narzissmus gab - möchte mit dem Klischee nun brechen, dass narzisstische Tendenzen in der Gesellschaft zunehmen würden.
Ihre These: In der Vorgänger-Generation war die Verteilung von Narzissmus genauso stark ausgeprägt, nur zeigte sie sich anders. Der größte Unterschied: Die Narzissten der Boomer-Generation sollen weit empfindlicher gewesen sein als die Millenials.
Die Studie, die im "Personality and Individual Differences"-Magazin veröffentlicht wurde, wertete die Ergebnisse eines anonymen Online-Befragung aus, bei der 278 Teilnehmer weltweit mitgemacht hatten.
Mehr hypersensitive Narzissten unter den Boomern
Über die Generationen habe sich das Verhalten von Narzissten schlichtweg geändert. Während die Generation der Baby Boomer (Menschen zwischen 55 und 73 Jahren) weit empfindlicher gewesen sein sollen als die Millenials, (Menschen zwischen 23 und 38 Jahren) denen man das jedoch eher zuschreibt, stand der höhere Level an Hypersensitivität häufig in Zusammenhang mit narzisstischen Tendenzen.
"Es gibt ein Narrativ darüber wie in unserer Kultur die Generationen narzisstischer werden, aber niemand hat bisher zwischen den Generationen verglichen," so der Erst-Autor und Studientleiter William Chopik, der als Professor für Pychologie an der MSU tätig ist.
Überempfindlichkeit gegenüber Kritik und Meinungsverschiedenheiten
Die Ergebnisse der Studie waren überraschend: Es zeigte sich, dass die Level der Verteilung an Hypersensitivität in der Bevölkerung in den früheren Generationen deutlich höher ausgeprägt war. Wie auch die Tendenz zu selbstbezogenem Verhalten und anderen die eigene Einschätzung einer Situation aufzudrängen. Bedingt war die Ausprägung auch durch die Privilegien, die der Generation in der Lebensführung zustanden.
Hypersensitivität wird mehreren Spektren und psychischen Erkrankungen zugeordnet. Anders als bei einer Hypersensitivität bei einem autistischen Spektrum geht es nicht um Reizüberflutung oder um empathisches Erfühlen der Stimmungen im Raum, sondern die Überempfindlichkeit gegenüber Kritik oder dem Auftreten anderer Meinungen. die bei jeder narzisstischen Persönlichkeitsstruktur auftritt.