Österreich
Schiffswrack 200 Meter tief im Bodensee entdeckt
Bei der Neuvermessung des Bodenseegrunds sind Forscher in einer Tiefe von über 200 Metern auf ein großes Schiffswrack gestoßen. Es dürfte sich dabei um den Raddampfer "Helvetia" handeln, der 1933 nach seiner Ausmusterung versenkt wurde.
Bei der Neuvermessung des Bodenseegrunds sind Forscher in einer Tiefe von über 200 Metern auf ein großes Schiffswrack gestoßen. Es dürfte sich dabei um den Raddampfer "Helvetia" handeln, der 1933 nach seiner Ausmusterung versenkt wurde.
Das rund 60 Meter lange und zehn Meter breite Wrack wurde im Tiefen Schweb, also dem tiefsten Abschnitt in der Seemitte, mittels Fächerecholot entdeckt. Der Seegrund wird derzeit im Rahmen des Interreg-Projekts "Tiefenschärfe" von Wissenschaftern des Instituts für Seenforschung in Langenargen (Baden-Württemberg) neu kartiert.
Abbruch lohnte sich nicht
Die "Helvetia", 1887 von der Schweizer Firma "Escher Wyß & Cie" erbaut, war häufig auf der Strecke Lindau (Bayern) - Romanshorn (Kanton Thurgau) im Einsatz und wurde 1932 nach 45 Betriebsjahren ausgemustert. Nachdem die Maschinenanlage, der Kessel und die Aufbauten entfernt worden waren, wurde der Rumpf im Oktober 1933 im See versenkt.
Ein Abbruch lohnte sich aufgrund der damals niedrigen Schrottpreise nicht. 80 Jahre danach stieß man nun auf die Überreste des einst eleganten Halbsalondampfers. Der Fundort sowie die Verzierungen am Bug, die sich auf Aufnahmen eines Tauchroboters zeigten, wiesen auf die "Helvetia" hin, so die Forscher.
Bodensee seit April vermessen
Seit April 2013 wird das Becken des Bodensees im Auftrag der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) mit Fächerecholot und Laser neu vermessen. Die Datendichte soll dabei aufgrund des technologischen Fortschritts hundert- bis tausendmal höher sein als die der letzten Messung 1986 bis 1990.
Nach der Auswertung der Grundlagendaten über die Bodenseetopografie soll das neue Geländemodell ab Mitte 2015 zur Verfügung stehen.