Österreich
SPÖ geht jetzt in Wiener Sex-Sauna auf Stimmenfang
Das Rotlicht wählt rot. Vor den Wirtschaftskammer-Wahlen im Februar wirbt SP-Spitzenfunktionär Willy Turecek im Lustgewerbe um Stimmen. Im Gegenzug bietet er 5.000 Prostituierten Besonderes.
Heißer kann Wahlkampf kaum sein. Dienstagabend in der Wiener Sex-Stern-Sauna "Funpalast": Luxus-Ambiente. Lüsterne Männer in weißen Bademänteln. Rund 50 reizend gekleidete Prostituierte – und ein Besucher, der von den Mädchen nur eines will: ihre Stimme. Vor den Wirtschaftskammer-Wahlen poliert Willy Turecek (SPÖ), Obmann der Gastronomen in Wien, wieder seinen Ruf als Original.
Der Spitzenfunktionär tourt durch Bordelle und Bars, um Sexprofis Besonderes anzubieten: eine solide Existenz. "Mein politisches Ziel ist, dass die Damen eine Gewerbeberechtigung bekommen. Als EPU (Ein-Personen-Unternehmen) haben sie dann endlich auch Rechte, nicht nur Pflichten." Die Chefpartie des Nachtgeschäftes nickt dazu. Dienstag fanden "Funpalast"-Boss Christoph Lielacher, Bar-Chef Roman Stern ("Maxim") und Laufhaus- Manager Peter Laskaris das Vorhaben "zeitgemäß und richtig".
Freilich rechnet sich der Einsatz auch für Kämpfer Turecek: Denn etabliert er die sexuelle Dienstleistung in der Kammer, ist ihm der Dank der Damen sicher. Macht 3.500 zusätzliche Wählerinnen für ihn in Wien (letzte Wahlbeteiligung: 2.800) – oder auch bundesweit 5.000 für den SP-Wirtschaftsverband.