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Affenpocken – schon 20 Fälle in Österreich
Die Affenpocken breiten sich derzeit rasant aus. In Österreich wurden bereits 20 Fälle bestätigt.
Die Affenpocken breiten sich in Europa immer weiter aus. Mittlerweile wurden Infektionen in rund 40 Ländern bestätigt, wo die Krankheit üblicherweise nicht auftritt. In Österreich gibt es laut AGES schon 20 Fälle. Dazu kommt ein wahrscheinlicher Fall.
14 Fälle in Wien
Die meisten Nachweise der seit einigen Wochen meldepflichtigen Erkrankung gibt es mit 14 bisher in Wien. Zwei sind bereits genesen, zwölf Männer sind in der Bundeshauptstadt noch aktive Fälle und behördlich abgesondert, drei werden derzeit im Spital behandelt, hieß es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).
Bei den Infizierten in Wien handelt es sich um Männer im Alter zwischen 20 und 50 Jahren. Die drei Hospitalisierten werden in der Klinik Favoriten behandelt. Die Symptome reichen von ganz leichten Fällen von vereinzelten Pusteln bis zu breitflächigeren Ausschlägen, so das Hacker-Büro. Soweit die Stadt bisher eruieren konnte, ist keine der Personen gegen Pocken geimpft.
Impfdosen für einzelne Personengruppen
Laut dem Gesundheitsministerium könnten erste Affenpocken-Impfdosen bereits in den kommenden Woche nach Österreich geliefert werden. Diese sind aber nicht für die allgemeine Bevölkerung gedacht, die Impfung soll einzelnen Personengruppen zur Verfügung stehen. Wem genau ist noch unklar. Das wird innerhalb des nationalen Impfgremiums beraten, berichtet die APA.
Wer engen körperlichen Kontakt zu einer Person, die mit Affenpocken infiziert ist, hatte oder aufgrund entsprechender Symptome (insbesondere Hautläsionen und Pusteln) der Verdacht auf Pocken aufkommt, soll die Gesundheitshotline 1450 anrufen.
Weltweit sind in diesem Jahr inzwischen fast 5.000 Affenpocken-Infektionen bei Menschen gemeldet worden. In mehr als 40 Ländern außerhalb Afrikas, in denen Affenpocken bis Mai praktisch unbekannt waren, waren es 3.308 Fälle, wie aus Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC Stand Mittwoch hervorgeht. Dazu kommen nach einer Statistik der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 1.600 Verdachts- oder bestätigte Fälle in acht afrikanischen Ländern, von denen viele solche Ausbrüche seit Jahren kennen.
WHO-Chef: "Ungewöhnlich und beunruhigend"
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat aufgrund der Ausbreitung in zahlreichen Ländern den Notfallausschuss einberufen. Nun wird sogar die Ausrufung eines internationalen Gesundheitsnotstands geprüft. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus hatte den Affenpockenausbruch vergangene Woche als "ungewöhnlich und beunruhigend" bezeichnet.
"Die Übertragung von Mensch zu Mensch dauert an und wird wahrscheinlich unterschätzt", sagte der WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die meisten gemeldeten Fälle beträfen Männer, die Sex mit Männern haben. Sterbefälle gab es bislang noch keine.