Niederösterreich

Eis, Bier, Gastro, Mode – so teuer wurde unser Leben

Grundnahrungsmittel, Tickets für Matches & Konzerte, Eis, Reisen, Energie, Benzin Wirtshaus – alles wurde teurer. "Heute" machte den harten Check.

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Käsesortiment - stellvertretend für viele Teuerungen im täglichen Leben.
Käsesortiment - stellvertretend für viele Teuerungen im täglichen Leben.
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Die massiven Teuerungen zwingen immer mehr Menschen zu verzichten, einige Menschen sparen sogar Mahlzeiten ein. Die Regierung präsentierte am Dienstag zwar ein erstes, ernstzunehmende Anti-Teuerungspaket, dennoch sind viele Österreicher langsam verzweifelt. 

Denn egal wohin man geht oder schaut, alles wurde teurer: Im Supermarkt kostet Toastschinken, 200 Gramm, jetzt 2,09 Euro statt einst unter zwei Euro, 800 Gramm Billig-Emmentaler 6,98 Euro.

Energydrinks teurer

Billig-Energydrinks stiegen ebenfalls an: Eine 0,25-Liter-Dose Energydrink kostet jetzt 55 Cent statt 49 Cent. Einzig: Im Mengenrabatt ab 24 Stück kostet die Dose immer noch sehr günstige 27 Cent (ehemals 24 Cent). Eine 0,5-Flasche Race wurde erst im Juni von 99 Cent auf 1,09 Cent angehoben. Bedenkt man, dass dieses Produkt lange Zeit im Dauertiefpreis um 69 Cent erhältlich war, ist dies eine Preissteigerung von 58 Prozent.

Ein Billig-Baguette im Supermarkt (Spar) wurde von 85 Cent auf 99 Cent angehoben. Ein einzelnes Ei, Größe large, kostet nun 40 Cent. Billig-Mehl kostet nun 69 Cent, statt ehemals 49 Cent. Das ist eine Steigerung von satten 41 Prozent. Speiseöl ging zuletzt rapide rauf - mehr dazu hier. Zwei Liter Qualitäts-Speiseöl kosten bereits 10,90 Euro. Zum Vergleich: Ein Billig-Öl kostet 3,99 Euro.

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    Baguette, S-Budget vor 1 Jahr 85 Cent, jetzt 99 Cent.
    Baguette, S-Budget vor 1 Jahr 85 Cent, jetzt 99 Cent.
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    Ein Kohlrabi kostet jetzt 50 Prozent mehr, ehemals 99 Cent, jetzt 1,49 Euro. Einen Liter Vollmilch erhält man nirgendswo mehr um unter einen Euro. Ab 1,2 Euro bis 1,25 Euro aufwärts bekommt man einen Liter Vollmilch. Oft fährt man mit Haltbarmilch besser: Denn ein Liter Schärdinger Formil kostet 1,29 Euro, ab 3 Packerl je 89 Cent, ab 12 Packerl gar nur je 79 Cent.

    Bier in Aktion

    Eine Dose Gösser Märzen kostet bereits 1,26 Euro. Auch hier lohnt es sich, auf Aktionen zu achten: Ab 24 Schwechater-Dosen kostet die 0,5-Liter-Dose nur 59 Cent - aktuell beim Billa etwa.

    Frühstückssemmerl, von Billig-Semmerl bis zur Handsemmel, wurden ebenfalls teils empfindlich angehoben.

    Gummizeug und Naschsachen wurden ebenfalls teurer. Haribo 200 Gramm Kirschen, Happy Cola, Quaxi usw. kosteten einst stets 99 Cent, jetzt 1,09 Euro.

    Eine Kugel Eis in der St. Pöltner Innenstadt kostet 1,60 Euro bei einem Eissalon. Ein anderes, bekanntes Café bietet die Kugel für 1,30 Euro an.

    Die Zigarettenpreise waren bereits im April angehoben worden. So kostet jetzt ein Packerl Chesterfield, 20 Stück, 5,50 Euro statt 5,30 Euro - alles zu den Tschickpreisen hier.

    Teures Schnitzel

    Auch in der Gastronomie sind die Preise teils empfindlich teurer geworden. Die Schnitzelpreise gehen weiter und weiter rauf. Im Hotel-Restaurant Residenz Wachau (Melk) wurde heuer das Schnitzel mit Kartofferl von 14,80 Euro auf 17,80 Euro nach oben korrigiert. Auch ein Cola, 0,33 Liter, kostet im Bezirk Melk jetzt 3,70 Euro statt 3,50 Euro.

    In einem Wiener Traditionscafé kostet ein kleines Soda-Zitron 3,90 Euro - alles dazu hier. Auch der Urlaub am Meer wurde teurer. "Wir fuhren jahrelang nach Nordafrika für 2 Wochen in ein Hotel. Meine Frau, 2 Kinder und ich - all inclusive. Es ist ein gehobenes Ressort, früher zahlten wir gut 3.000 Euro für 14 Tage, jetzt sollten wir 6.000 Euro zahlen. Wir fahren nicht", berichtet etwa ein Familienvater.

    Auch für ein Fußball-Länderspiel muss man jetzt weit tiefer in die Tasche greifen. Ein Ticket fürs ÖFB-Team kostet heute das Doppelte als noch im Jahr 2008 - mehr dazu hier.

    Treibstoff-Irrsinn

    Trotz aller Topangebote und Klimaticket wurden auch die Preise im Öffi-Verkehr in den letzten Jahren teurer - mehr dazu hier. Nur: Der aktuelle Spritpreis-Wahnsinn treibt vielen Autofahrern den Angstschweiß auf die Stirn.

    Der Strompreis treibt mittlerweile viele Familien, Kunden und Firmen in die Verzweiflung. Strom wurde um bis zu 360 Prozent teurer, Fernwärme Wien erhöht die Preise um 92 Prozent. Viele Betroffene erzählten "Heute" ihr Schicksal - eine Familie aus NÖ zum Beispiel zahlt jetzt jährlich knapp 10.000 Euro für Energie

    Auch die Gaspreise stiegen zuletzt rasant an - der Gaspreis hat sich sogar verdreifacht. Natürlich spielt dabei der Ukraine-Krieg eine Rolle. 

    Ruhe vor Sturm in Modebranche

    Die Modebranche klagt primär über Lieferschwierigkeiten. Im gehobenen Textilhandel spürt man noch keine echten Teuerungen: "Nein, heuer noch nicht. Aber nächstes Jahr wird es auch bei uns zu spürbaren Preisanstiegen kommen. Und wir sind ja ohnedies schon auf einem hohen Niveau", erklärt die Gattin des Geschäftsführers eines elitären Modegeschäftes in Sankt Pölten.

    Sachwerte

    Sachwerte, wie etwa gehobene Uhren, sind teils vergriffen. Auf Luxusuhren wie Rolex muss man bei bekannten Händlern teilweise lange warten. Eine Rado Captain Cook Automatic, 42 mm, 137 Gramm, kostete vor zwei Jahren bei einem Juwelier in NÖ 2.030 Euro (mit Rabatt 1.950 Euro), jetzt 2.150 Euro. Die Krisenwährung Gold war Ende 2015 für unter 1.000 Euro pro Unze zu haben, jetzt: über 1.750 Euro (Stand 16.6. morgens). Teilweise sind gewissen Münzen und Barren bei Banken und Münzinstituten nicht lieferbar derzeit.

    Neben Einsparungen, nicht auf Urlaub fahren, weniger das Auto nutzen kann man derzeit nur auf Aktionen und Mengenrabatte achten und dann zuschlagen. Denn: Die Preise dürften in den nächsten Wochen sogar nochmals anwachsen.

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      Helmut Graf