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Teuerungen extrem – Nun droht die nächste Pflegekrise

Trotz der Pflegereform steuert die Pflegebranche bereits auf die nächste Krise zu. Schuld daran ist u.a. die Teuerungswelle. 

Tobias Kurakin
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Der Personalmangel im Pflegebereich wird zu einem großen Problem. (Symbolbild)
Der Personalmangel im Pflegebereich wird zu einem großen Problem. (Symbolbild)
Archivbild/®Cathrine Stukhard / OTS

Die Pflegebranche ist in einer Krise. Trotz der von der Regierung umfassend angekündigten Pflegereform ist der Aufschrei von Trägerorganisationen besonders groß. Im Bereich der 24-Stunden-Pflege würden derzeit rund 3.000 Pflegerinnen und Pfleger fehlen, die Politik ist daher gefragt. 

Corona und schlechte Arbeitsbedingungen als Problem 

Nicht nur wegen Corona können und wollen viele 24-Stunden-Pflege nicht mehr nach Österreich zurückkehren. Die Arbeitsbedingungen seien hierzulande vergleichsweise schlecht, viele potenzielle Arbeitskräfte schreckt das ab – sie sind nun zumeist in anderen Ländern untergekommen. Derzeit würden 30.000 24-Stunden-Pflegekräfte fehlen.

Neben dem fehlenden Personal ist aber auch die Kostenfrage zuletzt akut geworden. Aufgrund der Teuerungen könnten sich immer weniger Menschen in Österreich eine Pflegekraft leisten. "Viele haben ihren Vertrag bereits gekündigt, diese Menschen wurden von der Politik in Stich gelassen", sagt Mario Rasotti Branchenobmann der Wirtschaftskammer Wien im Bereich Personenberatung und -Betreuung. 

Jetzt soll es mehr Geld geben 

Er spricht zudem von einem politischen Versagen, gegen das nun endlich, was unternommen werden muss. So soll beispielsweise das Fördergeld für Pflegekräfte erhöht werden, Derzeit würde jeder 550 Euro Förderung erhalten, Rasotti wünscht sich jedoch eine Erhöhung auf 700 Euro. 

Die letzte Erhöhung des Förderungszuschusses liegt nun schon 15 Jahre zurück. Die Inflation mit eingerechnet hätte sich damit ein Kaufkraftverlust von 27 Prozent entwickelt. Um den Problemen entgegenzuwirken, wird nun neben der Erhöhung der Förderung auch eine bessere Bezahlung für Pflegekräfte gefordert. 

Das Hilfswerk will demnach 220 Millionen Euro von der Bundesregierung zur Beseitigung der Probleme erhalten. Darüber hinaus soll ein Gesetz erlassen werden, dass das Recht auf alt werden daheim zusichern würde.

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