Österreich-News

Österreicher in riesigem Kinderschänder-Ring enttarnt

Einen großen Kinderschänder-Ring hat die Polizei in Deutschland ausgehoben. 73 Personen sind verdächtig. Unter ihnen sind auch Männer in Österreich. 

Nikolaus Pichler
Teilen
Auch in Österreich wird gegen Verdächtige aus dem riesigen Kinderschänder-Ring in Deutschland ermittelt.
Auch in Österreich wird gegen Verdächtige aus dem riesigen Kinderschänder-Ring in Deutschland ermittelt.
Getty Images/iStockphoto

Die deutsche "Bild"-Zeitung berichtete am Montag über den Fall. Dabei handelt es sich um einen 73-köpfigen Pädophilen-Ring. Das jüngste Opfer soll erst einen Monat alt gewesen sein, berichtet das Medium. Der Hauptverdächtigte arbeite laut "Bild" sogar als Babysitter und bot sich suchenden Eltern auf diversen Online-Plattformen an. Die Kölner Polizei ermittelt.

Im Visier der Fahnder: Auch Tatverdächtige in Österreich. In Deutschland ermittelt die Polizei in 14 von 16 Bundesländern. 26 der insgesamt 73 Verdächtigen stammen dabei aus Nordrheinwestfalen. Sie alle sollen Millionen Dateien ausgetauscht haben. Auf den Videos und Fotos sind Babys und Kleinkinder während sie missbraucht werden zu sehen. 

So kam Polizei Pädophilen-Ring auf die Spur

Auf die Spur des Kinderschänder-Rings kam die Polizei durch ein Verfahren in Berlin. Dabei wurde ein Mann (44) aus Wermelskirchen (Nordrheinwestfalen) identifiziert, auf dessen Rechner die Polizei Listen von Pädophilen entdeckte. Der Mann sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft, bald soll es weitere Haftbefehle geben.

Den Großteil seiner Opfer habe er als Babysitter gefunden! Er sei über entsprechende Plattformen an die Jobs gekommen, so die Ermittler. Auch behinderte Kinder habe er als Babysitter betreut, demnach sind behinderte Kinder unter den Opfern. Laut der Ermittler war der Tatverdächtige für einige Kinder und Babys ein bis zwei Mal als Babysitter engagiert, für andere über drei Jahre.

Hauptverdächtiger gestand 

Der Verdächtige habe die Vorwürfe im Kern gestanden, hieß es auf der PK weiter. Ihm werde unter anderem vorgeworfen, zwölf Kinder – zehn Jungen und zwei Mädchen – missbraucht zu haben. Die Hälfte der Kinder sei nicht älter als drei Jahre gewesen. Sein jüngstes Opfer sei einen Monat alt gewesen, das älteste 14 Jahre. Die Taten ereigneten sich zwischen 2005 und 2019.

Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer: "Das Verfahren läuft seit November. Der Tatverdächtige wurde bereits am 31. Dezember 2021 an seiner damaligen Anschrift in Wermelskirchen festgenommen. Die Durchsuchung seiner Wohnung dauerte 17 Tage. Es wurden 30 Terabyte Daten sichergestellt."

Fotos aus dem Jahr 1993

Allein auf einer Festplatte seien fünf Millionen Dateien gespeichert gewesen – darunter 3,5 Millionen Bilder und 1,5 Millionen Fotos mit kinderpornografischem Inhalt. Die Fotos und Videos gehen teilweise bis ins Jahr 1993 zurück, so die Ermittler.

Der Mann sei verheiratet, habe keine Kinder, arbeitet als Angestellter und ist Deutscher. Die Taten habe er in den Wohnräumen der entsprechenden Familien verübt.

Bisher 33 Opfer

33 Missbrauchsopfer der 73 Tatverdächtigen konnten die Ermittler bislang identifizieren. Darunter sind fünf Säuglinge bis zu einem Lebensjahr und acht Kinder von einem bis zu drei Jahren. Zweidrittel der Opfer sind Jungen. Einige Opfer erfahren somit erst im Laufe der Ermittlungen, dass sie als Kinder Opfer von Missbrauch geworden sind.

Du oder jemand den du kennst, ist Opfer von Gewalt?
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01 / 544 08 20

Der Großteil der Tatverdächtigen ist zwischen 26 und 45 Jahren alt (45 der 73), elf sind älter als 55 Jahre. Insgesamt 14 von ihnen gaben sich als Babysitter aus, um an ihre Opfer zu gelangen. Es treten in den Ermittlungen aber auch Väter, Pflege- und Stiefväter, Nachbarn, Brüder und ein Großvater als Tatverdächtige auf.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock