Coronavirus

"Nicht mehr Polizei spielen" – Maskenpflicht soll enden

In nur noch drei Ländern in Europa gilt eine Maskenpflicht beim Einkaufen, eines davon ist Österreich. Daran regt sich nun Widerstand. 

Tobias Kurakin
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Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will setzt sich für ein Ende der Maskenpflicht im Handel ein. 
Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will setzt sich für ein Ende der Maskenpflicht im Handel ein. 
Michael Gruber / EXPA / picturedesk.com; Getty Images/iStockphoto; HEUTE-Montage

Immer mehr Bürgerinnen und Bürger haben in Österreich die Nase voll von der Pandemie und den dadurch entstandenen Verordnungen und Beschränkungen. Derzeit hat sich die Corona-Lage hierzulande vorsichtig entspannt, die FFP2-Maskenpflicht im Handel ist jedoch nach wie vor aufrecht. Doch immer weniger Menschen haben ernsthaft ein Interesse, sich an diese Verordnung zu halten. 

Immer mehr Maskenmuffel im Handel 

Immer mehr Personen würden auch im Supermarkt derzeit die Maske nicht aufsetzen, dieses Phänomen zieht sich durch alle Altersgruppen und alle soziale Schichten, erzählt Handelsverband-Chef Rainer Will im Ö1-Frühjournal. Er fordert nun Lockerungen der Maskenpflicht im stationären Handel. 

"Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weisen die Leute zwar darauf hin, können aber nicht mehr ständig Polizei spielen", sagt Will. Er plädiert für eine Atempause, auch für die Angestellten, die die letzten zwei Jahre fast durchgehend Masken hätten tragen müssen.

Gegen weitere Lockerungen, insbesondere was die Maskenpflicht im Handel angeht, spricht sich der Wiener Hygiene-Arzt Peter Hutter aus. Ihm zufolge seien die Infektionszahlen in Österreich weiterhin viel zu hoch, um die Maske beim Einkaufen zu Hause zu lassen. 

Österreich das einzige Land mit FFP2-Maskenpflicht 

Österreich ist europaweit das einzige Land, das nach wie vor auf eine FFP2-Maskenpflicht beim Einkauf im Supermarkt setzt. Nur in Griechenland und Bosnien Herzegowina gilt ebenfalls eine Pflicht zum Maske tragen, hier reicht jedoch ein gewöhnlicher Mund-Nasenschutz.

Gegen die Abschaffung der umstrittenen Verordnung hatte sich zuletzt auch Gesundheitsminister Johannes Rauch von den Grünen ausgesprochen. Grund dafür seien besonders die neuen Varianten, die mittlerweile in Österreich zirkulieren. Rauch sei kein Freund davon, "schon wieder" etwas zu verhängen, wenn man nicht wisse, für welche Entwicklungen BA.4 und BA.5 sorgen würden.

Allen gehe die Pandemie unglaublich auf die Nerven. "Ja, mir auch." Im Lichte der neuen Varianten "ist nicht geplant, aktuell weitere Lockerungen vorzunehmen." Erst am 8. Juli, wenn die Verordnung ausläuft, würde man über mögliche Schritte entscheiden.

Der Grund dafür findet sich auch im neuen Bericht des COVID-Prognose-Konsortiums: "Es ist nicht davon auszugehen, dass die Infektionszahlen auf die Niveaus der Sommer 2020 oder 2021 sinken werden. Die in Südafrika bereits dominanten Varianten BA.4/BA.5 wurden in Österreich sporadisch detektiert. Gemäß internationaler Beobachtungsdaten dürften diese Varianten über einen Wachstumsvorteil gegenüber den Varianten BA.1/BA.2/BA.3 verfügen", heißt es dort.

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