Coronavirus

WHO-Zahlen – nicht alle Corona-Toten starben an Corona

15 Millionen Menschen sollen aufgrund der Pandemie gestorben sein. Eine Infektion mit dem Virus war dabei bei einigen aber nicht die Todesursache.

Tobias Kurakin
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Die Pandemie hat in den letzten zwei Jahren zahlreiche Todesopfer gefordert. 
Die Pandemie hat in den letzten zwei Jahren zahlreiche Todesopfer gefordert. 
Julian Stratenschulte / dpa / picturedesk.com

Seit nun über zwei Jahren begleitet uns das Coronavirus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist seither im permanenten Krisenmodus und hat nun neuerlich Zahlen offengelegt, wie viele Menschen bisher wegen der Gesundheitskrise verstorben sind. 

Maßnahmen haben u.a. Verkehrstote verhindert 

Schätzungen der WHO zufolge, sollen demnach in den Jahren 2020 und 2021 mehr als 15 Millionen Menschen seit Ausbruch der Pandemie, diese wegen des Virus nicht überlebt haben. Die Zahl bezieht sich nicht nur auf jene Fälle, die an einer Infektion mit Corona verstorben sind, sondern auch Menschen mit anderen Krankheiten oder Verletzungen, die wegen der Überlastung der Gesundheitssysteme nicht rechtzeitig behandelt werden konnten. Die Maßnahmen, die zur Eindämmung der Infektionswellen gesetzt wurden, hätten auf der anderen Seite weitere Todesfälle, wie etwa im Straßenverkehr, verhindert. 

Die größte Übersterblichkeit, mit 84 Prozent, verzeichnete Südostasien, Europa und Nord- und Südamerika. Übersterblichkeit wurde demnach so gemessen, wie viele Menschen 2020 und 2021 im Vergleich zu den nicht-Pandemie-Jahren gestorben sind. Besonders hoch war die Übersterblichkeit in Brasilien, Ägypten, Indien, Indonesien, Mexiko, Peru, Russland, Südafrika, der Türkei und den USA – hier wurde jeweils ein Anstieg von 68 Prozent registriert. Aus den Daten geht ebenfalls hervor, dass mehr Männer (57 Prozent) als Frauen (43 Prozent) dem Virus zum Opfer fielen. 

Kritik an den Zahlen muss sich die Weltgesundheitsorganisation von Indien gefallen lassen. Für das 1,3 Milliarden-Einwohner-Land wurden 2020 475.000 Todesfälle angegeben. Für die Regierung in Neu-Delhi ist diese Zahl jedenfalls viel zu hoch gegriffen. Sie meint, dass die Methode der WHO, um die Zahlen zu schätzen, bei einem Land mit einer derart großen Bevölkerung wie Indien nicht funktionieren würde. 

WHO fordert mehr Geld für Gesundheitssysteme 

Zusätzlich zu den Todeszahlen präsentierte die WHO am Donnerstag in Genf auch klare Vorschläge, wie es nun in und nach der Pandemie weiterzugehen hat. Demnach fordert die Organisationen künftig mehr Geld für das Gesundheitswesen, sodass lebensnotwendige Behandlungen in Krisenzeiten nicht mehr aufgeschoben werden müssen.  

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