Steiermark

Steirer dürfen über slowenisches ProblemAKW entscheiden

Der geplante Ausbau des slowenischen Atomkraftwerks Krsko sorgt in der Steiermark für Unruhe. Nun darf die Bevölkerung bei den Plänen mitreden. 

Tobias Kurakin
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Das AKW im slowenischen Krsko macht schon längere Zeit Probleme.
Das AKW im slowenischen Krsko macht schon längere Zeit Probleme.
PIXSELL / EXPA / picturedesk.com

Die Sorge um das slowenische Atomkraftwerk Krsko ist den meisten Steirerinnen und Steirern bekannt. Immer wieder wurden in der Vergangenheit Mängel und Verfehlungen am AKW, nahe der sterischen Grenze, öffentlich. Der Eigentümer plant nun aller Kritikpunkte zum Trotz einen Ausbau – die steirische Bevölkerung darf dabei aber zumindest mitreden. 

Experte appelliert zur Schließung 

Während vielerorts in Europa Atomkraftwerke abgestellt werden, will Krsko seines noch weiter ausbauen und weitere 20 Jahre in Betrieb halten. Für den Atomschutz-Experten David Reinberger von der Wiener Umweltanwaltschaft ein komplett unverständlicher Schritt. Gegenüber der APA nennt er seine Hauptbedenken "Da ist einerseits die Erdbebengefährdung, die am Standort Krsko ganz besonders hoch ist, und dann haben wir die Hochwassersituation, die durch die Save entsteht und auch als problematisch zu beurteilen ist.“

Neue Bedrohungsszenarien wie beispielsweise Drohnenflüge würden zudem die Lage noch unsicherer machen. Laut Reinberger wäre die einzige Option, um die Lage unter Kontrolle zu bringen und für hundertprozentige Sicherheit zu sorgen, die vollständige Schließung des Atomkraftwerkes.

Steirer können nun Kritik äußern 

Im Mai können nun zumindest besorgte Österreicherinnen und Österreicher ihre Bedenken wegen Krsko äußern. Bei einer Informationsveranstaltung in Graz am 14. Mai sollen demnach Stellungnahmen von Bürgerinnen und Bürgern gesammelt werden, die Fragen oder Kritik wegen des geplanten Ausbaus äußern wollen. Slowenien hatte freiwillig die Möglichkeit einer öffentlichen Anhörung bzw. Erörterung angeboten. Man habe sich geeinigt, diese nach Ablauf der Frist für die Fachstellungnahme in Graz durchzuführen.

Verantwortlich für die Veranstaltung ist das sogenannte Espoo-Verfahren, das vorschreibt, dass auch Nachbarländer wie in diesem Fall Österreich bei derartigen Ausbauplänen einzubinden seien. Die steirische Umweltlandesrätin Ursula Lackner von der SPÖ meint dazu: "Ich habe gemeinsam mit meiner Kärntner Kollegin und Landesrätin Sara Schaar vehement die grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung eingefordert, die diese öffentliche Erörterung nun möglich macht". 

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