Welt

Frankreichs Medien rufen zu Wahl Macrons auf

Am Sonntag geht die Stichwahl bei der französischen Präsidentschaftswahl auf dem Programm. Für die lokalen Medien ist die Sache klar. 

20 Minuten
Teilen
Am Sonntag entscheidet sich, wer die kommenden Jahre an der Spitze Frankreichs stehen wird. Amtsinhaber Emmanuel Macron oder Herausforderin Marine Le Pen.
Am Sonntag entscheidet sich, wer die kommenden Jahre an der Spitze Frankreichs stehen wird. Amtsinhaber Emmanuel Macron oder Herausforderin Marine Le Pen.
DAVID MCNEW / AFP / picturedesk.com

Einen Tag vor der entscheidenden Endrunde der Präsidentschaftswahl in Frankreich haben zahlreiche Medien zur Wahl Emmanuel Macrons aufgerufen. Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine schrieb die Tageszeitung "Le Parisien"  über Macrons rechte Kontrahentin Marine Le Pen: "Ist es angebracht, eine populistische Kandidatin zu wählen, die durch ihren Willen zum Bruch dieser großen Krise weitere hinzufügen würde?" Ihr Sieg würde das Gegenteil von der benötigten nationalen Eintracht bedeuten, schrieb das Blatt weiter. Ihre Wirtschaftspolitik sei nicht gegenfinanziert, ihre Außenpolitik mache Frankreich zum unzuverlässigen Partner.

Medienhäuser pro Macron

Die konservativen Zeitungen "Le Monde" und "Le Figaro" warnten davor, sich wegen des Vorsprungs Macrons in Umfragen in Sicherheit zu wiegen. "Ein massives Fernbleiben von der Wahl sollte diesen entscheidenden Moment in unserer Geschichte nicht ruinieren", hieß es im "Figaro". "Le Monde" schrieb, jede Relativierung sei fehlplatziert. Es stehe zu viel auf dem Spiel.

"Es gibt am Sonntag nur eine Art, dazu beizutragen, dass verhindert wird, dass die Kandidatin einer rechtsextremen Partei, Marine Le Pen, an die Macht kommt: ihren Gegner Emmanuel Macron wählen." Dies gelte unabhängig davon, welche Fehler der aktuelle Staatschef begangen habe und welche Verantwortung er an der Stärke der Rechten habe. "Weder die Enthaltung noch das Fernbleiben werden in irgendeiner Art nützlich sein, um unser Land vor dem Schlimmsten zu bewahren."

Weniger als nichts

Auch die linke Tageszeitung "Libération" sprach sich entschieden gegen Enthaltung aus, zu der ein beachtlicher Teil der linken Wählerschaft tendiert, und forderte explizit, den Liberalen Macron zu wählen. Der Wahl fernzubleiben oder einen leeren Stimmzettel abzugeben, sei "weniger als nichts", ein "leeres Banner".

Man würde die in die Flammen stürzen, die immer die ersten Opfer seien. "Was nützen gute Parolen für Migranten, das öffentliche Schulwesen oder die Biodiversität während des Jahres, wenn der Kampf am einzigen Tag, an dem eine massive Mobilisierung das Katastrophenszenario einer xenophoben und klimarevisionistischen Präsidentin verhindern kann, aufgegeben wird?"

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf