Coronavirus

Lockdown sinnlos – Shanghai will nun doch lockern 

Der Corona-Lockdown in Shanghai stößt immer auf mehr auf Missverständnis in der Bevölkerung. Nun sollen Lockerungen in Kraft treten. 

Tobias Kurakin
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Zuletzt wurden auch infizierte Kinder von ihren Eltern getrennt. 
Zuletzt wurden auch infizierte Kinder von ihren Eltern getrennt. 
Andy Wong / AP / picturedesk.com

Nun also doch, nach dem der Frust der Bevölkerung in den letzten Tagen und Wochen zugenommen hat, plant Shanghai Lockerungen ihres harten Corona-Lockdowns zu verkünden. Ziel sei es, bis Mittwoch die Ausbreitung des Virus außerhalb von Quarantänezonen zu stoppen, hieß es dazu am Sonntag.

Behörden wollen Infiziert einweisen

Dafür müssen die Behörden nun versuchen, schnellstmöglich alle positiv-getesteten Personen in Quarantänezentren einzuweisen, um das Infektionsgeschehen endlich unter Kontrolle zu bekommen. Zuletzt war es der chinesischen Handelsmetropole nicht mehr gelungen, die Bevölkerung von der strikten Maßnahme zu überzeugen. 

Ein Lockdown in China ist demnach nicht mit europäischen Ausgehbeschränkungen zu vergleichen. So berichtet etwa die Tagesschau in einer ausführlichen Reportage von einem Mann, der in seiner Wohnung ohne Essen ausharren musste. Die Behörden versuchten zwar den Mann mit Essen zu versorgen, stießen aber auch an ihre Belastbarkeitsgrenzen, da das Schicksal des Pensionisten kein Einzelfall ist. 

Shanghai durchlebt derzeit noch immer die schwerste Corona-Welle seit Ausbruch der Pandemie. Insgesamt haben die Behörden in Shanghai mehr als 250.000 Corona-Fälle registriert. Und täglich kommen mehr als 20.000 neue Fälle dazu. Der Lockdown ist dabei keine effiziente Maßnahme, denn die dominierende Omikron-Welle führt zu vielen Ansteckungen, die sich einzig und allein durch Kontaktbeschränkungen nicht aufheben lassen. 

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    Seit 28. März befindet sich Shanghai im Lockdown.
    Seit 28. März befindet sich Shanghai im Lockdown.
    Jin Liwang Xinhua / Eyevine / picturedesk.com