Coronavirus

Auch Supermärkte wollen jetzt die Maske loswerden

Die ab Samstag geltenden neuen Corona-Regeln schaffen die Maskenpflicht fast überall ab. Doch es gibt einen Aufreger: Supermärkte proben den Aufstand.

Rene Findenig
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Der Handel zeigt sich erfreut über die neuen Corona-Regeln, will aber noch ein Masken-Aus im Supermarkt.
Der Handel zeigt sich erfreut über die neuen Corona-Regeln, will aber noch ein Masken-Aus im Supermarkt.
Xavier Lorenzo / Westend61 / picturedesk.com

Die Maskenpflicht im Rahmen der österreichischen Corona-Maßnahmen ist mit Samstag so gut wie Geschichte. Die Maske muss künftig nur noch in Gesundheitseinrichtungen, in Öffis und im lebensnotwendigen Handel sowie in Taxis, Apotheken und Drogerien, in Banken, bei der Post und in Ämtern getragen werden. Auch die 3G-Regeln fallen fast überall weg. Das freut den heimischen Handel, die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) spricht vom "positiven Impuls" und "wichtigen Schritt".

Dennoch sind die weiter bestehenden Regeln offenbar ein massiver Aufreger. Im gleichen Atemzug nämlich kritisieren gleich mehrere Seiten die Beibehaltung der Maskenpflicht in den genannten Bereichen. "Diesem Schritt", nämlich der Lockerung, sollte "sobald wie möglich ein weiterer folgen. Denn dass beispielsweise im Lebensmittelhandel, in Drogerien und Trafiken die Maskenpflicht weiter gelten soll", sei "ein Wermutstropfen der Lockerungen vor Ostern", so Rainer Trefelik von der WKÖ.

"Das ist nicht mehr zu rechtfertigen"

Deutlicher wird da Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft GPA: "Seit zwei Jahren arbeiten die Angestellten im Lebensmittelhandel fast durchgängig mit Maske. Das ist enorm belastend. Dass für sie die Maskenpflicht jetzt nicht ebenfalls aufgehoben wird, ist nicht mehr zu rechtfertigen." Die Handelsangestellten hätten alle bisherigen Maßnahmen mitgetragen, "Wenn aber jetzt zigtausende Leute bei Konzerten maskenlos Party machen dürfen, dann muss ein Ende der Maske auch für die Beschäftigten im Lebensmittelhandel drin sein".

Ähnliche Worte sind vom Handelsverband zu hören, die gänzliche Abschaffung der Maske im gesamten Handel wäre "wünschenswert" gewesen. "Es ist ebenso unverständlich, warum im Supermarkt weiterhin eine Maske getragen werden muss, aber in der Nachgastronomie ab Karsamstag keinerlei Maßnahmen mehr gelten sollen", so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes. Außerdem müssten Angestellte die Maske stundenlang tragen, Kunden nur für den ein paar Minuten dauernden Einkauf. 

"Es ist für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nachvollziehbar, dass angesichts der rasant sinkenden Fallzahlen die Maskenpflicht in Österreich ab morgen zwar in fast allen Lebensbereichen – auch im übrigen Handel - fallen wird, die Mitarbeiter im Lebensmittelhandel aber weiterhin verpflichtet werden sollen, für weitere 12 Wochen FFP2-Masken zu tragen", sagt auch Christian Prauchner, Obmann des Lebensmittelhandels in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Und: "Wir fordern das Gesundheitsministerium auf, die Verordnung noch einmal gründlich zu überdenken."

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