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Impfgegner wollten deutschen Corona-Minister entführen
In Deutschland hat die Polizei zwölf Personen bei einer Waffenübergabe verhaftet. Die Gruppe soll geplant haben, den Gesundheitsminister zu entführen.
In Deutschland ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz gegen zwölf Männer und Frauen. Sie sollen eine schwere staatsgefährdende Gewalttat und weitere Straftaten geplant haben, wie das ARD-Politikmagazin "Report Mainz" berichtet. Die Beschuldigten sollen demnach Anschläge auf Umspannwerke und Stromleitungen geplant haben, um einen landesweiten Stromausfall zu verursachen. Damit hätte laut Anklage versucht werden sollen, "bürgerkriegsähnliche Zustände" herbeizuführen. Das dadurch verursachte Chaos hätte demnach genutzt werden sollen, um das demokratische System in Deutschland zu stürzen und die Kontrolle über die Regierung zu übernehmen.
Die Gruppe, die sich "Klabautermann" nennt, habe weiter geplant, den Gesundheitsminister Karl Lauterbach zu entführen und seine Bodyguards außer Gefecht zu setzen. Die Ermittlerinnen und Ermittler schlugen laut "Report Mainz" bei einer Waffenübergabe zu. Die Gruppe soll laut ersten Erkenntnissen geplant haben, Waffen, Minen und Schutzausrüstung für Zehntausende Euro zu kaufen. Bei der Waffenübergabe handelte es sich um eine Falle, die die Ermittler den Beschuldigten gestellt hatten.
Razzia in 21 Liegenschaften
Die Polizei durchsuchte im Zusammenhang mit den Tatvorwürfen bundesweit 21 Häuser und Wohnungen. Dabei wurden Datenträger, Computer und Handys sichergestellt. Die zwölf Beschuldigten organisierten sich in mehreren rechtsextremen Telegram-Gruppen. Einzelne Mitglieder der entsprechenden Chat-Gruppen fantasierten über Mordanschläge auf Politiker, gaben sich Tipps zur Herstellung von Giften und tauschten sich darüber aus, wie man Waffen organisieren kann. Nach Informationen von "Report Mainz" trafen sich einzelne Anhängerinnen und Anhänger der Gruppe mehrfach auch im echten Leben, um ihre Organisationsstrukturen zu festigen.
Fall erinnert an Entführung von Impfchef Berger
In der benachbarten Schweiz sorgte vor kurzem die Entführung des eidgenössischen Impfchefs Christoph Berger für Aufsehen. Der Impfchef war Ende März für rund eine Stunde in der Gewalt des 38-jährigen B. V*, der rund eine Woche später bei einer missglückten Verhaftung in Wallisellen ZH von der Polizei erschossen wurde. Auch seine Partnerin, die 28-jährige B. S.*, kam in Wallisellen ums Leben. T. W.*, der mutmassliche Komplize von B. V, sitzt in U-Haft.
Während sich T. W. auf Social Media als Anhänger der Flat-Earth-Verschwörungstheorie zeigte und auf Facebook Corona-skeptische Thesen verbreitete, ist bisher unklar, ob das Paar ebenfalls Kontakte zu verschwörungstheoretischen Kreisen pflegte. Laut einer Freundin äußerte sich das Paar mehrfach gegen die Corona-Impfung.