Politik

Minister verteidigt umstrittene Bonus-Zahlungen

Krieg, Corona und Digitalisierung an den Schulen. Minister Martin Polaschek gibt ein Update über die drängenden Fragen im heimischen Bildungssektor.

Michael Rauhofer-Redl
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Martin Polaschek in seinem Büro am Minoritenplatz.
Martin Polaschek in seinem Büro am Minoritenplatz.
Helmut Graf

Der Krieg in der Ukraine hat auch eine Auswirkung auf das heimische Schulsystem. Denn nach den Osterferien sind bis zu 5.000 ukrainische Schüler ins heimische Bildungssystem zu integrieren. Hierfür sollen dann auch Lehrer aus der Ukraine herangezogen werden. Und obwohl schon einige Zeit seit dem Ausbruch der Kriegshandlungen vergangen ist und schon mehrere Tausend Ukrainer nach Österreich gekommen sind, wissen die zuständigen Stellen nicht, wie viele Lehrpersonen sich unter den Geflüchteten befinden. Das erklärte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) am Mittwoch im Ö1-"Morgenjournal". 

Im Gespräch mit dem Politiker wollte Ö1-Journalistin Nadja Hahn wissen, wer auf die Idee gekommen ist, Direktoren einen Corona-Bonus von 500 Euro auszubezahlen, Lehrpersonen hingegen aber nicht. Es sei kein gegenseitiges Ausspielen, erklärte Polaschek. Er wisse, dass viele Menschen in unterschiedlichen Branchen Großartiges leisten würden, das gelte auch für Lehrpersonen und Elementarpädagogen. Aber in Österreich gebe es rund 120.000 Lehrer. Polaschek will die Maßnahme als "Geste" verstanden wissen, zumindest den Direktoren etwas zu geben. Man habe geschaut, "was möglich ist". 

Keine Personalaufstockung geplant

Auf grundsätzliche Kritik, dass es keine Geldgeschenke, sondern strukturelle Entlastung brauche, erklärte der Minister, diesen Standpunkt zu verstehen. Man müsse sich "gemeinsam überlegen, wo wir für weitere Entlastung sorgen können". Man schaue sich genau an, wo man den Schulbereich von administrativen Aufgaben entlasten könne. Auf die Nachfrage Hahns, ob es auch eine Aufstockung des Personals geben werde, wiegelte der Ressortchef ab. Es fließe derzeit schon viel Geld in den Personalbereich. Er wisse, dass auch in diesem Sektor Veränderungen nötig seien, aber: "Wir müssen schauen, was budgetär möglich ist". 

Im Morgen-Talk verteidigte Polaschek auch das Aus für den Ninja-Pass an Schulen. Nach den Osterferien sollen Schüler ja nur noch einmal pro Woche getestet werden. Das reiche laut den Experten auch aus. Was eine zukünftige Strategie für den Herbst betrifft, erklärte der Minister, dass viele verschiedene Szenarien, was etwa die FFP2-Pflicht oder das Testregime betreffe, durchgespielt würden. Klar sei aber, dass der Schulbereich in "eine bundesweite Strategie eingebettet sein" müsse.

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    Bildungsminister Polaschek besuchte ukrainische Flüchtlingskinder in der Volksschule und AHS Klosterneuburg.
    Bildungsminister Polaschek besuchte ukrainische Flüchtlingskinder in der Volksschule und AHS Klosterneuburg.
    Andy Wenzel

    Jede vierte Schule hat noch keine Laptops

    Zum Schluss wandte sich Hahn noch einer Neuerung im kommenden Schuljahr zu. Ab dann soll nämlich für die ersten drei Schulstufen in den AHS und Mittelschulen die digitale Grundbildung starten. Dafür brauche es natürlich Tablets und Laptops. Ein Viertel der Schulen habe dieser aber noch nicht bekommen. Wann wird dies soweit sein? Auch das weiß das Bildungsministerium noch nicht, gestand Polaschek unumwunden. Es gebe intensive Gespräche mit dem Anbieter, dieser habe sich auch vertraglich zur Lieferung verpflichtet. Aber einen Zeitraum konnte Polaschek am Mittwochmorgen noch nicht benennen. 

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