Reisen
Grüner Pass – was, wenn er vor oder im Urlaub abläuft?
Der Sommer naht und viele freuen sich auf einen unbeschwerten Urlaub. Dieser könnte jedoch durch einen ungültigen Grünen Pass erschwert werden.
Endlich wieder Sonne tanken, die Füße in den Sand stecken und Meeresluft einatmen - nach zwei Jahren kräftezehrender Coronavirus-Pandemie ein durchaus berechtigter Wunsch. Allerdings könnte ausgerechnet der Grüne Pass dem unbeschwerten Sommerurlaub einen Strich durch die Rechnung machen.
Tatsächlich werden bereits im Mai rund 820 Pässe plötzlich rot leuchten - die 270 Tage, an denen die dritte Impfung gilt, sind dann vorbei. Mit Juni wird das sogar bei bei rund 70.000 vollimmunisierten Personen der Fall sein. Was also tun, damit der Grüne Pass im Juli und August auch tatsächlich grün ist?
So bleibt der Grüne Pass grün
Für die Reise ins Ausland gibt es nach dem Ablaufen der 270 Tage – zumindest vorerst – eigentlich nur eine Möglichkeit: ein PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist. Das gilt sowohl für die Einreise in andere EU-Staaten, aber auch Länder, die weiter weg sind, als auch für die Rückreise nach Österreich. Sprich, pro Person über 12 Jahren wären damit pro Urlaub zwei PCR-Tests notwendig.
Alle, die seit März hingegen als genesen gelten, sollten hingegen das Genesungszertifikat in den Grünen Pass laden oder zumindest bei sich führen – es gilt sechs Monate lang und würde somit den Sommer im Grünen Pass überbrücken.
Doch auch sonst wird derzeit intensiv an einer neuen Lösung für den Grünen Pass gearbeitet, heißt aus dem Sozialministerium auf "Heute"-Nachfrage. Demnach wird niemand im Sommer ohne "Grünen Pass" dasitzen. Wie die Lösung aussehen wird, darf hingegen noch nicht verraten werden.
Kann ich mir nicht einfach die 4. Impfung holen?
Die vierte Impfung für alle wird es sehr wahrscheinlich jedoch nicht sein. "Es liegt noch keine Empfehlung für eine vierte Impfung vor", so Daniel Böhm, Sprecher von Gesundheitsminister Johannes Rauch. Wann eine solche vom Nationalen Impfgremium (NIG) kommt, steht derzeit noch in den Sternen, wie auch Mitglied und Virologin Monika Redlberger-Fritz gegenüber "Heute" bestätigte: "Es kommen zwar immer mehr Daten, aber wann eine offizielle Empfehlung ausgesprochen wird, kann ich jetzt noch nicht sagen."
Jedoch kann "die vierte Impfung all jenen angeboten werden, die besonders gefährdet sind, schwer zu erkranken, weil krebskrank oder immunsupprimiert oder weil sie einem hohes Expositionsrisiko ausgesetzt sind, wie beispielsweise Spitalspersonal. Das ist momentan eine gemeinsame Entscheidung zwischen dem Patienten und dem Arzt", so die Virologin der MedUni Wien.
Die vierte Impfung wird dann übrigens auch in den Grünen Pass eingetragen, der damit weitere 270 Tage grün leuchtet.