Neue Impf-Ansage – zweiter Booster vor Herbst notwendig

Dass den Österreichern – Ausnahmen nicht berücksichtigt – ab sofort monatlich nur noch fünf PCR- und fünf Antigen-Tests kostenlos zur Verfügung stehen, sei nicht unbedingt ein Sicherheitsproblem, sagt der Epidemiologe Gerald Gartlehner von der Donau-Universität Krems in der ORF-Sendung "NÖ heute". "Das viele Kreuz-und-Quer-Testen" in Österreich sei sowieso nicht allzu sinnvoll gewesen, so der Experte, wichtig sei vielmehr, sich auf die vulnerablen Personengruppen zu konzentrieren.

In Sachen Herbst nennt Gartlehner zwei Möglichkeiten: Bleibe Omikron, "dann wird der Herbst eher leichter". Tauche dagegen eine neue Variante auf, werde es schwierig. In beiden Fällen gelte aber, dass sich alle Österreicher eine vierte Impfung – oder je nach Sichtweise einen zweiten Booster – besorgen sollen. Der Experte spricht dabei konkret von wirklich allen Österreichern. Eigentlich wäre der vierte Stich schon jetzt notwendig, so Gartlehner, der Impfschutz nehme nach vier Monaten schnell ab.

Impfpflicht könnte ihr Comeback geben

Vulnerable Gruppen sollen sich deswegen bereits jetzt um eine neue Impfung kümmern, so der Epidemiologe: "Für alle anderen gibt es dann hoffentlich im Herbst eine angepasste Impfung, die uns auch gegen Omikron besser schützt." Auch die abgesagte Impfpflicht will Gartlehner nicht abschreiben. Ob sie doch noch komme, hänge davon ab, "mit welcher Variante wir im Herbst konfrontiert sind. Wenn weiterhin Omikron dominant ist, dann werden wir die Impfpflicht mit großer Wahrscheinlichkeit nicht brauchen." Bei einer neuen Mutation sehe das aber anders aus.

Ein Comeback der Impfpflicht sieht auch der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil kommen. "Die Herausforderung wird sein, wie wir den nächsten Herbst und Winter überstehen. Und da nehme ich keine Ideen seitens der Regierung wahr", kritisierte Doskozil gegenüber "Heute". Er fürchtet: "Wir werden im Herbst die Diskussion über die Impfpflicht wieder führen", hier das Interview: