Politik

SPÖ-Chefin Rendi-Wagner stellt Kanzlerin-Anspruch

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner stellte am Sonntag in einer Rede Anspruch auf den Kanzler-Posten in Österreich – trotz Umfragen-Debakel.

Rene Findenig
Teilen
SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner stellt Anspruch auf den Kanzler-Posten.
SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner stellt Anspruch auf den Kanzler-Posten.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

"Ein Land. Eine gemeinsame Zukunft" nannte sich die Veranstaltung der SPÖ am Sonntag, in der SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner damit spekulierte, dass die ÖVP-Grünen-Regierung schneller als gedacht zerbrechen könnte. Und dann ließ die rote Chefin aufhorchen: Es sei "Zeit für die nächste sozialdemokratische Bundeskanzlerin in Österreich", so Rendi-Wagner, die damit den Anspruch auf den Kanzler-Posten in Österreich stellte. 

Österreich brauche eine "neue Richtung" und nur die SPÖ könne diese dem Land geben, so die Parteichefin. Andere Parteien und Regierungen hätten immer "einen Scherbenhaufen" hinterlassen und die Sozialdemokraten seien immer zur Stelle gewesen, um diesen Scherbenhaufen aufzuräumen, so Rendi-Wagner. Für Teuerungen bei Sprit, Gas und Lebensmitteln könne die jetzige Regierung "nicht unbedingt" etwas dafür, sie könne aber gegensteuern und tue es nicht, so Rendi-Wagner.

SPÖ Nummer 1, aber Rendi-Wagner umstritten

Die Forderung nach dem Kanzler-Posten ist für Rendi-Wagner auch eine Ansage an Kritiker. Zwar würde die SPÖ in der "Heute"-Umfrage aktuell mit 29 Prozent fast ein Drittel mehr als 2019 einfahren, Rendi-Wagner scheint aber nur innerhalb der SPÖ die Spitzenposition einzementiert zu haben. Sie kommt in einer ATV-Umfrage als Chefin nur auf Platz 3 (14 Prozent), vor ihr liegen Wiens Bürgermeister Michael Ludwig mit 21 Prozent und Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil mit 17 Prozent. 

Innerhalb der SPÖ ist der Rückhalt dagegen noch stärker, 79 Prozent unterstützen Rendi-Wagner als Chefin. Dich auch hier wird der Boden knapp: Ludwig kommt auf beachtliche 72 Prozent, Doskozil dagegen nur auf 43 Prozent. Wie Meinungsforscher Peter Hajek attestiert, "rettet" das gute Umfrageergebnis für die SPÖ Rendi-Wagner, er sagt aber auch, dass Ludwig und Dokozil abseits der SPÖ-Wähler stärker ankommen: "In diesen Segmenten kann Pamela Rendi-Wagner derzeit kaum punkten."

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf