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Totales Chaos bei Flüchtlings-Registrierung

Die Registrierung der ukrainischen Flüchtlinge in Wien wird zunehmend zu einer administrativen Herausforderung für die Behörden. 

Tobias Kurakin
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Ukrainische Flüchtlinge bei ihrer Ankunft am Wiener Hauptbahnhof.
Ukrainische Flüchtlinge bei ihrer Ankunft am Wiener Hauptbahnhof.
TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

Der Krieg in der Ukraine hat eine massive Fluchtbewegung zufolge. Für viele Vertriebene ist auch Österreich ein Zielort, bei der Administration, der Versorgung und Registrierung der ukrainischen Flüchtlinge herrscht aber derzeit Chaos. 

Das Innenministerium hat bei der Wiener Messe eine Registrierungsstelle für ukrainische Flüchtlinge eröffnet. Die Schlange davor ist jedoch lang und die Situation chaotisch. Wie das Ö1-Mittagsjournal berichtet, werden die Flüchtenden jeweils blockweise in einem 30-Minuten-Slot zur Registrierung durchgelassen. 

Aller guten Dinge sind drei

Eine Österreicherin, die einen 17-jährigen Ukrainer aufgenommen hat, ist bereits zum dritten Mal mit ihrem Schützling zur Messe gekommen. "Das erste Mal waren uns zu viele Leute hier, beim zweiten Mal schloss die Registrierungsstelle direkt vor unserer Nase, aber wir sind hoffnungsfroh, dass es dieses Mal funktioniert", sagt die Frau.

Eine aus der Ukraine geflüchtete Englisch-Lehrerin berichtet darüber, dass sie bereits seit drei Wochen in Österreich ist. Bei ihrer Ankunft wurde ihr zugesichert, dass es bald möglich sei, die Registrierung online abzuwickeln – das ist bis jetzt nicht der Fall.

Die Registrierung ist für die Vertriebenen wichtig, um den Status als Flüchtling zu bekommen. Als solcher bekommen sie Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt gewehrt, werden versichert und bekommen einen Mietzuschuss von 150 Euro. In einem zweiten Schritt wird den Flüchtlingen ein Versorgungszuschuss von 215 Euro pro Monat gewährt. 

Neben vielen Frauen und Kindern, die vor der Registrierungsstelle warten, stehen auch einige Männer in der Schlange. Während ältere Männer und Väter von mehr als drei Kindern die Ukraine verlassen dürfen, ist Jüngeren die Ausreise eigentlich untersagt. Zu einem Gespräch war keiner bereit. 

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    Der Wiener Alberto (links) reiste in die Ukraine und rettete 40 Geflüchteten aus dem Kriegsgebiet.
    Der Wiener Alberto (links) reiste in die Ukraine und rettete 40 Geflüchteten aus dem Kriegsgebiet.
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