Coronavirus
Corona-Ausfälle – erstem Bundesland geht Personal aus
Rekord-Corona-Infektionszahlen und ein schleppendes Freitestsystem bringen das Burgenland an seine Personalgrenzen in Pflegeheimen.
"Die hohen Omikron-Infektionszahlen führen seit Wochen zu massiven, krankheitsbedingten Arbeitsausfällen in Burgendlands Alten-Wohn- und Pflegeheimen", schlägt die ARGE Heime Burgenland Alarm: "Zahlreiche MitarbeiterInnen befinden sich derzeit in Quarantäne oder daheim in der Kinderbetreuung – denn auch zahlreiche Schulklassen sind geschlossen und auf Homeschooling umgestellt. Das trifft den weiblich dominierten Pflegebereich doppelt."
Raschere Freitest-Ergebnisse gefordert
Zwar begrüße man die neue Regelung, bei der man sich als Infizierter ab dem 5. Quarantänetag freitesten könne – nur scheitere die Lösung oftmals in der Praxis, heißt es. Die Ergebnisse des Freitestens müssten spätestens 24 Stunden nach dem Test vorliegen, heißt es, denn bisher würde es 48 Stunden oder länger bis zum Testergebnis brauchen: "Es geht nicht an, dass symptomlose MitarbeiterInnen mit CT Werten über 30 zu Hause auf die Testergebnisse warten, während KollegInnen deren Dienste übernehmen müssen."
"Mit viel Liebe zum Beruf, beispiellosem Einsatz, Teamgeist und Empathie kann man schon einmal schwierige Zeiten überbrücken – zum Dauerzustand darf das jedoch nicht werden. Das ist aus physischer wie psychischer Hinsicht nur begrenzt auszuhalten. Alles was über eine bestimmte Grenze geht, hat einen hohen gesundheitlichen Preis", so Franz Drescher, Vorsitzender der ARGE Heime Burgenland. Die Situation bringe "uns endgültig an die Grenze".
"Virus nicht mehr aus den Heimen zu halten"
Durch die Mitarbeiterausfälle entstünde eine hohe Anzahl an Überstunden und Mehrstunden, die, wie auch Urlaube, derzeit kaum abgebaut und konsumiert werden könnten, so Drescher. Außerdem warnt der Vorsitzende, dass "selbst unter strengster Einhaltung der Präventionskonzepte das Virus derzeit nicht mehr aus den Heimen zu halten ist". Positiv sei die hohe Durchimpfungsrate, durch die die "Omikron-Verläufe auch bei den BewohnerInnen überwiegend mild sind".