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Die ganze Liste – welche Produkte jetzt teurer werden
Der Krieg in der Ukraine lässt die Getreidepreise in die Höhe schießen. Doch die Preis-Rallye geht sogar noch weiter. Das berichtet das Ö1-Journal.
Nicht nur die Ukraine, von vielen gerne als "Kornkammer Europas" bezeichnet, gilt als wichtiges Land für den Getreidemarkt. Auch Russland gilt als relevanter Player im Getreidegeschäft. So war Russland laut einem Bericht vor dem Überfall auf das Nachbarland der größte Weizen-Exporteur der Welt.
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Doch durch den Krieg könnte nun die Ernte in der Ukraine ausfallen und der ohnehin steigende Preis für Getreide weiter in die Höhe schießen. Das betont Agrar-Experte Franz Sinabel vom Wirtschaftsforschungsinstitut am Freitag im Interview im Ö1-Morgenjournal.
Weizen, Mais, Raps: Ernteausfall droht
Doch welche Produkte sind besonders betroffen? "Die wichtigsten Agrarprodukte, um die es geht sind Weizen für die Herstellung von Mehl oder Pasta, dann Weizen mit geringerer Qualität, der in der Fütterung eingesetzt wird, aber in Österreich auch zur Produktion von Stärke eingesetzt wird. Die zweite wichtige Kultur ist Mais", so Sinabel im Ö1-Gespräch. Auch Öl-Früchte wie Raps zur Produktion von Biodiesesl hätten eine Bedeutung für Europa.
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Laut ihm besteht die Gefahr, dass "die an sich große Ernte ausfällt aufgrund der Kriegshandlungen." Wenn es um die Versorgung der Bevölkerung in der Ukraine geht, dann stehen die Zeichen wirklich schlecht. Auf die Versogungslage in Österreich habe der Ernteausfall jedoch wenig Effekte, der nahe Osten und Afrika werde den Krieg jedoch schmerzlich spüren, so sein Tenor. "Wir importieren zwar Agrargüter aber diese Ausfälle können verschmerzt werden", so Sinabel.
Mega-Preise rollen nun auf Markt in Österreich zu
Deutlich zu spüren bekommen, werden die Konsumenten in Österreich laut ihm dagegen eine wahre Preisschlacht am Getreidemarkt. "Im Jahr 2020 wurden in Österreich 372 Millionen Euro für Energie aufgewendet in der Landwirtschaft und wenn man die derzeitige Energeriepreissituation weiterdenkt, ist nicht unwahrscheinlich, dass bald eine halbe Million Euro in der Landwirtschaft aufgewendet werden muss", so der Experte. Nachsatz: "Ich denke eine Preisweitergabe an die Verbraucher ist unvermeidlich." Konkrete Zahlen zur Teuerung seien jedoch noch schwer abschätzbar.
Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) will darum auch den Handel in die Pflicht nehmen. Die Konzerne seien gefordert in der Preisgestaltung Rücksicht zu nehmen, so Köstinger bei Ö1. Bauern verspricht sie weitere Unterstützung. Man verhandele darüber aktuell mit dem Finanzminister.