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Wiener will Krankmeldung, Arztgehilfe blockiert ihn
Ein Wiener wollte sich bei seinem Hausarzt krankschreiben lassen. Weil er zu oft anrief, blockierte der Arztgehilfe seine Telefonnummer.
Der Ordinationsgehilfe einer Wiener Ärztin schien in der Rolle des "Vorzimmerdrachen" am Freitag völlig aufzugehen – der 24-jährige Wiener Patrick (Name von der "Heute"-Redaktion geändert) wollte sich bei seiner Hausärztin eine Krankmeldung holen, blitzte allerdings im digitalen Wartezimmer ab.
Seit Beginn der Corona-Pandemie bietet die Praxis in Favoriten die Möglichkeit an, Krankmeldungen via WhatsApp abzuwickeln. Stundenlang gelang es Patrick nicht, die Ordination überhaupt telefonisch zu erreichen. Schließlich wurde ihm gestattet, ein Foto seiner E-Card zu senden. Die Nachfrage, wann die Krankmeldung fertig sei, brachte scheinbar das Fass zum Überlaufen: "Was soll dieser ganze Stress?", antwortete die Sprechstundenhilfe via WhatsApp.
„Bitte wenn Sie noch so deppert stressen, werden Sie blockiert. Kapiert???“
Patricks Freundin gab im Chat Kontra und die Situation eskalierte: "Bitte wenn Sie nochmal so deppert stressen, werden Sie blockiert. Kapiert???", antwortete der Ordinationsassistent. Dies waren keine leeren Worte: Als die Wienerin damit drohte, mit dem Chat zur Ärztekammer zu gehen, wurde ihre Nummer blockiert.
"Ordinationsassistent schrie meine Freundin am Hörer an"
Aufgewühlt wählte sie noch einmal die Telefonnummer der Praxis und erreichte den Ordinationsgehilfen, der vorhin mit ihr chattete. "Er schrie mich über den Hörer an und meinte, dass ich nicht die einzige Patientin sei und was mir einfallen würde, so zu stressen", erzählt die Wienerin im Gespräch mit "Heute".
Ärztin: "Nicht die Rede wert"
Die Chatnachrichten fotografierte sie ab und reichte bei der Ärztekammer eine Beschwerde ein. Im Gespräch mit "Heute" sagte die Ärztin: "Wir haben gerade sehr viel Arbeit und machen dauernd Überstunden. Da sind solche Chats nicht der Rede wert." Sie bat allerdings, dass sich das Pärchen noch einmal bei melden solle. "Das werden wir sicher nicht machen", so Patrick. Die beiden Wiener sind schon auf der Suche nach einer neuen Ordination.