Fashion and Beauty
Immer mehr OPs nur für das perfekte Selfie
Um das perfekte Selfie zu bekommen legen sich immer mehr Menschen unters Messer. Skalpell und Narkose können jedoch nicht alle Probleme lösen.
Wer viel und gerne auf Sozialen Medien hantiert, kennt sich bestimmt mit den zahlreichen Funktionen diverser Foto- und Video-Apps aus. Besonders auf Plattformen wie Instagram kann man sich mit den unterschiedlichsten Filtern austoben. Die Applikationen machen Spaß und verbessern das Nutzer-Erlebnis von jedem, der davon Gebrauch macht.
Bekommen Selfies nicht genug Likes, dann wird beim nächsten Mal beim Aussehen eben nachgeholfen. Für viele Frauen geht das Retuschieren allerdings so weit, dass sie sich für mehr Beliebtheit auf Social-Media sogar unters Messer legen.
Das neue Maß der Schönheit
Laut einer Studie der Amerikanischen Akademie der plastischen und wiederherstellenden Gesichtschirurgie (AAFPRS) legen sich rund 90 Prozent der weiblichen Studienteilnehmer allein für die Nasenkorrektur unters Messer. Bei den männlichen Probanden liegt die Anzahl bei 85 Prozent – ebenfalls ein hohes Niveau. Kein Wunder, schließlich hatten wir vor allem in den beiden Pandemie-Jahren ständig unser Gesicht vor uns und wurden so auf jedes Manko aufmerksam.
Betroffene des sogenannten "Selfinissmus" sind aber nicht nur Jugendliche. Auch Mitte-20- oder 30-Jährige kämpfen mit den Gedanken, dass Verbesserungsmöglichkeiten am Aussehen nur mittels Schönheits-OPs gelingen können. Diese werden oft Opfer von Cyber-Bullying und Mobbing im Internet und sehen nur einen Ausweg aus ihrer beschämenden Situation: Chirurgie.
In modernen Zeiten kann nun jeder mit einem Social-Media Account das Gesicht eines anderen ver- und auch beurteilen. Viele weisen dich auf Alterungsprozesse oder Gewichtsschwankungen hin und lassen dich in Form von Kommentaren wissen, was dir ohnehin über dein Erscheinungsbild bewusst ist. Alles wird genau dokumentiert und festgehalten. Die Attraktivität wird seit Längerem nicht mehr mit populären Prominenten verglichen. Stattdessen kommt es beim neueren Übel darauf an, ob dein Aussehen im Allgemeinen den allgegenwärtigen Schönheitsidealen entspricht, wie die Instagram-Nutzerin @miilenia in ihrem Post verdeutlicht.
Der amerikanischen Studie nach wurden in den letzten Jahren 16 Prozent der Schönheitseingriffe im Doppelpack unternommen – und zwar von Mutter und Tochter. Dies ist gewiss eine ungewöhnlichere Vorstellung einer Mutter-Tochter-Beziehung, die man dem Zuwachs der sozialen Medien zu verdanken hat. Chirurgische Eingriffe, die durch Unsicherheiten von Social-Media motiviert sind, sind nicht nur eine Last für den Geldbeutel. Diese Operationen hinterlassen auch gesundheitliche Schäden, was die Psyche betrifft.
Wer sein Äußeres wirklich verändern möchte, findet immer einen Arzt, der sein Vorhaben in die Tat umsetzen wird. Bei Überlegung eines Eingriffes ist es daher entscheidend, einen Experten zu finden, der mit dir alle Vor- und Nachteile abwägt und bespricht, bevor es zu einer Operation kommt.