Coronavirus

GECKO-Chefin sieht Omikron-Durchseuchung Österreichs

GECKO-Leiterin Katharina Reich erklärte im "Ö1-Morgenjournal", dass wir aufgrund der hohen Infektiosität nicht an Omikron vorbeikommen werden.

Heute Redaktion
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Die "Mutantenjäger" Luisa Cochella und Ullrich Elling mit einer Grafik, welche die Verteilung verschiedener Corona-Mutationen zeigt. (Archivfoto)
Die "Mutantenjäger" Luisa Cochella und Ullrich Elling mit einer Grafik, welche die Verteilung verschiedener Corona-Mutationen zeigt. (Archivfoto)
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Am Donnerstag hat die Regierung neue Omikron-Regeln verkündet. Künftig wird die 2G-Regel im Handel strenger kontrolliert und die Klassifikation von K2-Kontaktpersonen wird abgeschafft. Die Quarantäne wird auf fünf Tage verkürzt, danach ist ein Freitesten möglich. Dazu kommt eine FFP2-Maskenpflicht im Freien und eine Reduktion der Gültigkeit des Grünen Passes auf sechs Monate.

Jene, die bereits geboostert wurden und einen Corona-Kontakt hatten, müssen nicht mehr in Quarantäne. Auch wenn man einen Infizierten in einem FFP2-Setting getroffen hat, gilt man NICHT als Kontaktperson. Home-Office soll zur Regel werden, und nicht zur Ausnahme.

Kritik an Quarantäneregeln

Vor allem die Quarantäneregeln stoßen bei vielen Experten auf Kritik. Sie sehen einen Deckmantel für eine Durchseuchung der Bevölkerung. "Kann mir jemand erklären was an der Entscheidung, Dreifach-Immunisierte nicht mehr als Kontaktpersonen zu erfassen, evidenzbasiert ist? Auch dreimal Immunisierte können sich infizieren (mit verringerter Wahrscheinlichkeit) und das Virus weitergeben", sagte Mikrobiologe Michael Wagner.

Statistiker Erich Neuwirth meinte, dass diese Maßnahme dazu führe, dass kein Contact Tracing mehr stattfindet. "Und das ist ein bisschen gefährlich", erklärte er in "Wien heute".

Katharina Reich, Generaldirektorin für Öffentliche Gesundheit und GECKO-Leiterin verteidigte im "Ö1-Morgenjournal" die Regeln. Das Wort "Durchseuchung" mag sie nicht. "Das ist ein negativ behafteter Begriff, der Angst macht, aber es wird passieren. Omikron ist so ansteckend, dass wir nicht daran vorbeikommen. Es wird jenen passieren, die nicht ausreichend geschützt sind."

Mehr Eigenverantwortung

Von GECKO werde ein Lockdown als Notbremse zwar mitgedacht, aber das würde laut Reich nur das Problem verschieben. Die Expertin plädiert für mehr Eigenverantwortung. "Dort wo das Contact-Tracing nicht mehr funktioniert, muss der Mensch selbst ohne Behörde aktiv sein. Es wird den Behörden nicht mehr möglich sein, alle Kontakte zu erfassen bei so hohen Infektionszahlen."

Die Schulen sperren am Montag wieder auf, doch auch hier schließt Reich nicht aus, dass er in den kommenden Wochen zu Veränderungen beim Präsenzunterricht kommen könnte. "Distance Learning hat zwar epidemiologisch Vorteile aber viele andere Nachteile."

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com