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Erstes Land beginnt mit vierter Impfung

Die Omikron-Variante macht auch vor Israel keinen Halt. Obwohl das Land schnell impft, sind bereits 200 Personen mit der Mutation infiziert. 

Tobias Kurakin
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Bereits zum vierten Mal werden in Israel über 60-Jährige und Personen aus dem Gesundheitspersonal zur Spritze gebeten. 
Bereits zum vierten Mal werden in Israel über 60-Jährige und Personen aus dem Gesundheitspersonal zur Spritze gebeten. 
Science Photo Library / picturedesk.com

Israel ist wieder einmal Vorreiter in Sachen impfen. Wegen der Omikron-Variante plant die israelische Regierung bereits nun die vierte Impfung, während auf dem übrigen Globus erst Booster-Dosen, als die Drittstiche, injiziert werden. Zusätzlich dazu sind auch weitere Verschärfungen der Maßnahmen geplant. 

Alle ab 60 sollen sich den vierten Stich abholen

Israels Regierungschef Naftali Bennett hat nach Absprache mit einem Expertengremium den vierten Stich für alle Person ab 60 Jahren angekündigt. Weiters sollen sich auch alle Israeli, die in Gesundheitsberufen beschäftigt sind, ein viertes Mal immunisieren lassen. 

Drittstich bereits im Sommer verabreicht

Um die massive administrative Herausforderung zu bewältigen, sollen nun die Krankenkassen neuerlich eine Impfkampagne auf die Beine stellen. Das hatte sich in der Vergangenheit bereits bewährt. Während beispielsweise in Österreich noch einige Bürgerinnen und Bürger auf ihren Zweitstich warteten, impfte Israel die ganze Bevölkerung im Sommer bereits als erstes Land weltweit zum dritten Mal. 

Trotz schnellen Impftempos verschärft Israel aber zugleich die Maßnahmen, um die Bürgerinnen und Bürger vor der Omikron-Variante zu schützen. In Schulklassen in Orten mit hoher Inzidenz, in denen weniger als 70 Prozent der Schüler eine Erstimpfung erhalten haben, soll es etwa wieder Fernunterricht geben. Ab Jänner müssen Eltern in Israel für die Antigen-Tests ihrer Kinder in Schulen selbst zahlen. 

Obwohl Israel beim Impfen schneller ist als jedes andere Land weltweit, ist die Impfquote dennoch niedrig. Nur knapp 60 Prozent gelten derzeit als vollständig geimpft. 32 Prozent haben die Impfung bisher komplett verweigert, bei neun Prozent ist der Impfschutz bereits abgelaufen. Als vollständig geimpft gelten nur Personen, die bereits zwei Dosen erhalten haben und wenn diese mehr als sechs Monate zurückliegen eine Auffrischung verimpft bekamen. 

Auch in Österreich wird über die vierte Impfung diskutiert 

Im Gespräch mit der "Heute" hatte auch Burgenlands Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil die Notwendigkeit der vierten Impfung angesprochen. Doskozil ist der Meinung, dass das Corona-Thema nicht aus den Augen verloren gehen dürfe. Die Kommunikation mit der Bevölkerung spiele hier eine essentielle Rolle: "Ich glaube, dass man die Bevölkerung auch darauf vorbereiten muss, mit dieser Variante mittelfristig zu leben", sagte er.