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Baby musste im Winter stundenlang vor Wiener AKH warten
Ein Wiener war mit seinem neugeborenen Baby zur Kontrolle ins AKH bestellt worden. Dort musste er allerdings eine Stunde in der Kälte warten.
Auf der Kinderstation des Wiener AKHs wird momentan Triage betrieben. Schlechte Organisation und übermäßige Bürokratie sorgten am Mittwoch dafür, dass einige Familien in der Kälte warten mussten – so auch ein Wiener Vater mit seinem neugeborenen Baby. Er wartete eine Stunde bei eisigen Temperaturen auf eine vom Spital angeordnete Kontrolle.
Der kleine Bub der Wiener Familie wurde Ende November geboren und entwickelte in seinen ersten paar Tagen auf der Welt eine Gelbsucht. Dies ist bei Neugeborenen nicht ungewöhnlich, trotzdem wurde die Familie zur Kontrolle ins Krankenhaus bestellt. Der Aufnahmeprozess erwies sich als langwierig und beschwerlich. Der Papa musste PCR-getestet werden, dann hieß es abwarten, ob man vor Ort betreut wird oder in die Klinik hinein muss.
Wartebereich im Container viel zu klein
"Wir sind ungefähr eine Stunde draußen in der Kälte gestanden. Es waren einige andere Familien mit kranken Kindern da, die auch warten mussten. Eine Frau ist richtig wütend geworden und wieder gegangen, diese Option hatten wir aber leider nicht", berichtet der Vater im Gespräch mit "Heute".
Die Triage vor dem Spital wird nicht vom AKH selber, sondern von der Ärztekammer übernommen. Ein Sprecher berichtet, es habe hier an der Kommunikation gescheitert. "Es tut uns wirklich leid, dass der Vater und sein Baby draußen warten mussten. Der Wartebereich im Container der Kinderambulanz ist sehr klein, dort haben maximal zwei Familien Platz."
Spital müsste beheizte Wartemöglichkeiten ausbauen
Wer nicht gerade behandelt wird, muss also draußen warten. Laut Angaben des Pressesprechers versuche man schon länger, einen zusätzlichen, überdachten Wartebereich zu bekommen – der Container der Kinderambulanz ist der einzige, in dessen Nähe es keine andere Möglichkeit gibt, im Warmen zu warten. Dies zu organisieren, sei Aufgabe des AKHs. Vonseiten des Spital mache man bislang aber noch keine Anstalten, zumindest ein Zelt mit Heizstrahler aufzustellen.
"Dazu kommt, dass ein einzelner, diensthabender Arzt die Triage macht. Wenn ein Kind in die Klinik muss, und das war im Fall des Neugeborenen eindeutig nötig, muss dieser diensthabende Arzt den Patienten zuerst ankündigen. Darauf besteht man im Spital. Im Falle des Babys konnte der Arzt allerdings rund eine halbe Stunde lang niemanden auf der Station erreichen. So zog sich dann alles sehr in die Länge. Wir bedauern den Vorfall trotzdem sehr, Kinder sollten nicht in der Kälte warten müssen", entschuldigt der ÖÄK-Sprecher.