Coronavirus

Experten sicher – Intensiv-Überlastung steht bevor

Auf Grund der rasant steigenden Infektionszahlen im Land rückt das Erreichen der systemkritischen Auslastung im intensivmedizinischen Bereich näher.

Michael Rauhofer-Redl
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Ein Patient auf der Intensivstation des Universitätsklinikums Tulln. (Archivbild, November 2020)
Ein Patient auf der Intensivstation des Universitätsklinikums Tulln. (Archivbild, November 2020)
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Das Covid-19-Prognosekonsortium schlägt Alarm. In seiner am Mittwoch vorgestellten Kapazitätsvorschau heißt es, dass das Erreichen der systemkritischen Auslastung auf den heimischen Intensivstationen näher rückt. "Die Überschreitung der 33-prozentigen Auslastungsgrenze ist am 24. November in allen Bundesländern möglich". Damit ist gemeint, dass jedes dritte Bett mit einem Covid-19-Patienten belegt ist, was wichtige Ressourcen für alle übrigen Notfälle bindet.

Dabei liegt die Wahrscheinlichkeit, aufgrund der vergangenen Tage leider nicht überraschend, dass Oberösterreich als erstes Bundesland von dieser Entwicklung betroffen sein wird, bei über 95 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, dass Niederösterreich diese systemkritische Schwelle überspringt, liegt der Prognose zufolge immer noch bei 84 Prozent, in Salzburg und Vorarlberg bei jeweils 65 Prozent. 

750 Intensiv-Patienten wahrscheinlich

Am geringsten ist die Wahrscheinlichkeit für ein solches Szenario in Wien und Kärnten (35 bzw. 40 Prozent). Bezogen auf ganz Österreich beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass die Kapazitätsgrenzen für intensivpflichtige Covid-19-Patientinnen und -Patienten nicht mehr reichen, 65 Prozent.

In einer Belagsprognose gehen die Experten davon aus, in zwei Wochen im schlimmsten Fall mehr als 900 Corona-Patienten auf Intensivstationen liegen könnten. Der errechnete Mittelwert liegt bei "nur" 748 Intensivpatienten. Davon rechnen die Experten alleine in Oberösterreich mit mehr als 200 Fällen. 

Auch auf den Normalstationen ist keine Entspannung in Sicht. So werden hier für den Prognosezeitraum zwischen 2.512 und 4.060 Covid-Patienten erwartet. Zum Einordnen: Am heutigen Mittwoch müssen 413 Personen auf Grund einer Corona-Erkrankung intensivmedizinisch betreut werden, auf den Normalstationen sind es immerhin schon über 1.800 Personen. 

Inzidenz von über 1.000 möglich

Für den letzten Prognosetag wird eine 7-Tages-Inzidenz im Bereich von 910 bis 1200 Fällen je 100.000 Einwohner erwartet. Als Mittelwert kann ein Punktschätzer von 1.000 angegeben werden, der jedoch nur in Zusammenhang mit der angegebenen Schwankungsbreite aussagekräftig ist. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 2,5 Prozent ist auch eine 7-Tages-Inzidenz von über 1400 oder unter 790 möglich. Die geringste Inzidenz wird in Wien und die höchste Inzidenz in Salzburg erwartet.

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