Niederösterreich
Chef warf Hilfsarbeiter (34) nach erstem Fehler hinaus
Eine Hilfskraft aus dem Bezirk Horn musste Experten-Arbeiten „schupfen“: Nach einem Fehler wurde er entlassen, die AK erkämpfte für ihn 3.800 Euro.
Über Tage musste ein Hilfsarbeiter (34) den Betrieb bei einem Kunden alleine „schupfen“ und eine Heizanlage installieren, obwohl er dafür gar nicht die Ausbildung besessen hatte. Als dann nach der Inbetriebnahme etwas nicht nach Wunsch geklappt hatte, wurde der Mann vom Chef entlassen. Er wandte sich an die Arbeiterkammer Niederösterreich. „Wir haben für den Arbeitnehmer 3.800 Euro erkämpft“, so Arbeiterkammer Niederösterreich-Präsident Markus Wieser.
Keine fachspezifische Ausbildung
Ganz neu im Bereich Heizung und Sanitär startete ein Mann aus dem Bezirk Horn. Er verfügte über keine fachspezifische Ausbildung und wurde von einem Betrieb daher als Hilfskraft eingestellt. Dennoch ließ der Chef den Beschäftigten völlig auf sich alleine gestellt. Und so musste der Mann bei einem Privathaushalt eine Heizanlage installieren, obwohl er dazu gar nicht die Vorkenntnisse hatte. Mit bestem Gewissen machte sich also der 34-Jährige ans Werk.
Nachdem die Arbeiten beendet waren, wurde die installierte technische Anlage vom Dienstgeber in Betrieb genommen – und zwar ohne vorherige Kontrolle. Als kurz darauf ein Schaden beim Kunden entstand, wurde der Arbeitnehmer dafür verantwortlich gemacht und entlassen.
"Entlassung war nicht gerechtfertigt"
Der Mann wandte sich an die Arbeiterkammer. „Die Entlassung war nicht gerechtfertigt“, sagt Wieser. Der Betrieb zahlte dem 34-Jährige daher alle offene Ansprüche aus, insgesamt 3.800 Euro.