Niederösterreich

Epidemiologe: "Im Herbst Welle unter den Ungeimpften"

Die Corona-Zahlen steigen, Epidemiologe Gerald Gartlehner von der Donau-Universität Krems spricht sich jetzt für Impf-Anreize aus.

Erich Wessely
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Epidemiologe Gerald Gartlehner, Leiter des Departments Evidenzbasierte Medizin und Klinische Epidemiologie an der Donau-Universität Krems
Epidemiologe Gerald Gartlehner, Leiter des Departments Evidenzbasierte Medizin und Klinische Epidemiologie an der Donau-Universität Krems
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Die Corona-Zahlen sind wieder im Steigen, gegenüber „Heute“ schätzt Epidemiologe Gerald Gartlehner von der Donau-Uni Krems die Lage ein.

Auffrischungsimpfungen und Antikörper-Tests: "Wir warten noch immer auf Studien die dazu eine Antwort geben. Die ältere und vulnerable Bevölkerung sollte aber jedenfalls aufgefrischt werden, auch wenn wir noch keine Studienergebnisse haben. Antikörper-Tests für alle halte ich nicht für sinnvoll, weil wir noch immer nicht wissen was genau der Schwellenwert ist, bei dem man nachimpfen müsste. Auch der genaue Einfluss der T-Zellen ist noch unklar, aber man kann schon davon ausgehen, dass der Schutz, den wir durch eine Impfung erhalten, mehr ist als nur der Antikörper-Titer", erklärt Gerald Gartlehner.

Herbst-Ausblick: "Es wird im Herbst eine Welle unter den Ungeimpften geben, aber ich denke nicht, dass es für das Gesundheitssystem wieder so eine starke Herausforderung wird. Je mehr Personen geimpft sind, desto weniger hoch wird die Welle ausfallen. Impfen ist das Wichtigste, das wir tun können."

"Bei den Anreizen sollten der Kreativität wirklich keine Grenzen gesetzt sein."

Impf-Anreize für junge Bevölkerungsgruppen: "Ja, würde ich machen. Bei den Anreizen sollten der Kreativität wirklich keine Grenzen gesetzt sein. Das könnten Gutscheine für Getränke sein, Ermäßigungen bei Tickets für Konzerte, usw."

Steigende Infektionszahlen, auch in NÖ: "Der Grund für die höheren Infektionszahlen ist die Delta Variante, aber diese Infektionen sind hauptsächlich bei den 15 - 24-Jährigen. Dadurch sind auch die Spitäler nicht wirklich belastet."

Maskenpflicht: "Maskenpflicht in Innenräumen bei größeren Veranstaltungen würde ich für sinnvoll halten, aber grundsätzlich sehe ich die Lage als nicht sehr besorgniserregend, weil die ansteigenden Infektionszahlen von den Spitalsaufnahmen etwas entkoppelt sind. Der Grund ist die doch schon sehr gute Durchimpfungsrate bei den älteren Personen", so der Experte abschließend.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com