Niederösterreich
Tierarzt zeigt nach Tod von Hund eigenes Tierheim an
Interne Eiseskälte im Hochsommer in St. Pölten: Nach dem Tod von "Munit" zeigte der behandelnde Veterinärmediziner den eigenen "Stall" an.
29 Jahre war ein 65-jähriger Veterinärmediziner fürs Tierheim St. Pölten tätig, sein Vertrag endet jetzt mit Monatsende und er verabschiedete sich mit einer Anzeige gegen den eigenen Verein.
9 von 10 Hunden überleben
Zehn Leonberger waren Anfang Juni stark abgemagert ins Tierheim Sankt Pölten gekommen („Heute“ berichtete). Zwei Hunde waren in einem lebensbedrohlichem Zustand, wogen nur noch rund 25 Kilogramm, statt der üblichen 50 bis 75 Kilogramm.
"Munit" starb
Die Hunde in kritischem Zustand wurden von mehreren Ärzten intensiv betreut, unter anderem auch vom 65-Jährigen. Der Zustand von „Munit“ verschlechterte sich jedoch recht rapide, am 9. Juni musste der Hund mit Schnappatmung in die Klinik Tulln, „Munit“ schaffte es nicht und starb im Tierspital Tulln.
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Laut 65-jährigem Veterinärmediziner wäre die Einlieferung nach Tulln nur eine Alibiaktion des Tierheimchefs gewesen. Der sterbende Hund wäre zudem bei Hitze in die Tierklinik Tulln und nicht in die viel näher gelegene Tierklinik St. Pölten (die die Tochter des 65-Jährigen betreibt) eingeliefert worden.
Das sagt Tierheimchef
„Neun Hunde wurden gerettet, einige sogar schon vermittelt“, so der St. Pöltner Chef Davor S. Laut dem St. Pöltner Tierheimleiter hätte der 65-jährige Arzt „Munit“ teils selbst betreut und am 9. Juni hätte sich der Zustand des Hundes plötzlich verschlechtert.
„Wir haben für alle Hunde gekämpft, alles getan“, versichert Davor S. Der Kooperationsvertrag mit dem Tierarzt würde nun mit Ende dieses Monats, nach 29 Jahren, auslaufen.