Gesundheit
So wirkt sich die Zahnpflege auf die Fruchtbarkeit aus
Eine Studie zeigt nun den Zusammenhang zwischen Zahngesundheit und Fruchtbarkeit. Wer unter Zahnproblemen leidet, sollte also schleunigst zum Arzt.
Drei Mal täglich Zähne putzen – so lautet der Rat jedes Zahnarztes. Seit Beginn der Corona-Pandemie zeigt sich jedoch, dass es nicht jeder mit der Mundhygiene so genau nimmt. Schließlich schützt die Maske vor dem Blick auf die Beißerchen.
Doch besonders Frauen mit Kinderwunsch sollten eine ordentliche Zahngesundheit forcieren. Denn eine amerikanische Studie hat nun ergeben, dass sich schlechte Zähne auch negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken.
Parodonditis senkt Fruchtbarkeit
Im Rahmen der Studie wurde der Einfluss von Parodontitis an fast 3.000 Frauen mit Kinderwunsch untersucht. Die natürliche Fruchtbarkeit war nachweislich um fast 20 Prozent reduziert, wenn eine chronische Entzündung wie Parodontitis im Mundraum vorhanden war.
Parodontitis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die das Hart- und Weichgewebe um die Zähne herum betrifft. Sie wird durch eine Reaktion auf Bakterien verursacht, die sich unter den Zahnfleischrand schleichen.
Parodontitis könnte ein Marker für eine zugrundeliegende Anfälligkeit für chronische Entzündungen sein. Diese sind langanhaltend und oft unbemerkt. Sie können überall im Körper vorkommen, treten aber vor allem im Mundraum bei schlechter Mundhygiene auf.
Kontrolle und Mundhygiene empfohlen
Da die Fruchtbarkeit der Probandinnen mit zunehmender Zeit seit der Parodontitis-Diagnose abnahm, lässt sich schlussfolgern, dass eine unzureichende Zahnpflege als potenzieller Risikofaktor für eine verminderte Fruchtbarkeit in Betracht gezogen werden kann. Schließlich gibt es Hinweise auf Zusammenhänge zwischen Parodontalerkrankungen und unerwünschten Schwangerschaftserscheinungen wie Schwangerschaftsvergiftung, Frühgeburt und geringes Geburtsgewicht.
„Ich würde deswegen allen Frauen mit Kinderwunsch vor einer bestehenden Schwangerschaft eine zahnärztliche Kontrolle und eventuell eine professionelle Mundhygiene anraten,“ so Priv.-Doz. DDr. Michael Feichtinger, Leiter des Wunschbaby Institut Feichtinger in Wien.