Coronavirus

Ärztin warnt: Schul-Lockdown verkürzt Lebenserwartung

Eine Ärztin der MedUni Wien warnt vor einem längeren Geschlossenhalten der Schulen. Andere Maßnahmen seien sinnvoller.

Leo Stempfl
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Beim Thema Schul-Lockdown gehen die Meinungen weit auseinander
Beim Thema Schul-Lockdown gehen die Meinungen weit auseinander
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Dr. Katrin Skala ist Oberärztin und Assistenzprofessorin an der MedUni Wien. In einer Aussendung warnt sie im Namen der Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie vor den fatalen Folgen eines noch längeren Schul-Lockdowns.

Auch die UNICEF äußerte demnach einen dringenden Appell zum unbedingten Offenhalten der Schulen. Eine Studie habe anhand von Daten aus 191 Ländern belegt, dass das Offenhalten oder Schließen von Schulen keinen Einfluss auf die Corona-Infektionslage hatte.

Andere Maßnahmen sinnvoller

"Gerade im Lichte dieser öffentlich zugänglichen Daten scheint es nachgerade zynisch, dass in Österreich Schulen vermeintlich willkürlich geöffnet oder geschlossen werden, während andere, als effizient erwiesene Maßnahmen, wie etwa verpflichtendes Home-Office oder flächendeckende hochfrequente Tests von Personal und Bewohnern in Altersheimen nach wie vor nicht durchgesetzt wurden", so Dr. Skala in der Aussendung.

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    Darüber hinaus warnt sie vor den fatalen Folgen, die die aktuellen Maßnahmen auf das Leben der 1.713.384 Minderjährigen hat. Diesen würde ihr Recht auf Bildung wie auch der soziale Austausch verwehrt werden.

    Lebenserwartung sinkt

    Eine Studie aus den USA habe diese Folgen durch die Covid-19-Pandemie auch bereits untersucht. Dabei kam sie zu dem Schluss, dass sich die Lebenserwartung der Kinder drastisch reduziert. "Wir erleben bereits jetzt eine völlige Überlastung der kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung, und die weitere Perspektive ist in keiner Weise absehbar."

    Besonders kritisiert sie dabei, dass Kinder und Jugendliche in Österreich immer noch kein eigenes Ministerium haben, das ihre Interessen vertritt, sondern jene Agenden "Verschiebemasse" sind. Die Forderungen sind deswegen klar: Öffnung der Schulen sowie die Wiederaufnahme von sportlichen Aktivitäten.