Politik
VdB lässt mit Bemerkung zu Rackete aufhorchen
Die Inhaftierung von Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete wurde auch beim Staatsbesuch des italienischen Präsidenten Thema. Das sagte Van der Bellen dazu.
"Sie steht für das, was sie für richtig hält", erklärte der stolze Vater der in Italien verhafteten Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete am Montag.
Seit die 31-Jährige im Mittelmeer 40 Flüchtlinge aus Seenot gerettet und in den Hafen der italienische Insel Lampedusa gebracht hat, gehen die Wogen international hoch. Mit ihrer Aktion hat die Deutsche gegen geltendes Recht verstoßen.
Klar, dass die Causa Sea-Watch auch beim Staatsbesuch des italienischen Präsidenten Sergio Mattarella in der Wiener Hofburg Thema wurde.
"Werde nicht bestraft, wenn ich Hilfe leiste"
Bei einem gemeinsamen Pressekonferenz ließ sich auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu einer Bemerkung zu Rackete hinreißen: "Wenn ich in Österreich an einem Binnensee ein Boot in Not sehe und nicht zur Hilfe eile, dann werde ich bestraft wegen unterlassener Hilfeleistung – ich werde nicht bestraft, wenn ich Hilfe leiste", kommentierte der Staatschef.
Italiens Präsident Sergio Mattarella und Bundespräsident am Montag, 1. Juli 2019, in Wien (Bild: picturedesk.com/AP/Michael Gruber)
Mattarella sagte schlicht, er vertraue in dieser Causa auf das Urteil der unabhängigen Justiz seines Landes. Zuvor hatte er alle Beteiligten in dem Streit um das Rettungsschiff "Sea Watch 3" aufgerufen, sich "im Ton zu mäßigen".
Innenminister Matteo Salvini hatte Rackete als "Kriminelle" und Kapitänin eines "Piratenschiffes" bezeichnet.
Demo für Rackete in Wien
Die Plattform für eine menschliche Asylpolitik fordert nun die Freilassung von Carola Rackete und ruft deshalb am Dienstagabend zu einer Demo in der Wiener Innenstadt auf.
Der Beginn wird um 18 Uhr vor der Oper sein und danach weiter über Ring und Schwarzenbergplatz zur italienischen Botschaft im Palais Metternich nahe dem Unteren Belvedere gehen.
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