Politik

Strache will offenbar Wiener FPÖ-Chef bleiben

Nach seinem Rücktritt als FPÖ-Chef und Vizekanzler überlegt Heinz-Christian Strache offenbar, zumindest Wiener Landesparteichef zu bleiben.

Heute Redaktion
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Das politische Erdbeben nach Bekanntwerden des Ibizia-Videos von FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache und FPÖ-Klubchef Johann Gudenus hallt noch immer nach. nach Auftauchen der inkriminierenden Aufnahmen trat Strache am Samstag öffentlich von allen Ämtern zurück. ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz erklärte daraufhin, dass es Neuwahlen geben werde.

Doch bereits am Sonntag wurde bekannt, dass es offenbar Überlegungen von Seiten Straches und der Wiener FPÖ gibt, dass dieser zumindest Landesparteichef bleiben soll.

"Wir werden denen einheizen"

In einer WhatsApp-Nachricht an freiheitliche Spitzenfunktionäre schrieb er am Samstagabend, der Wiener Vorstand bestehe einstimmig auf seinen Verbleib als Obmann, berichtet der "Standard". Und er zeigte sich offenbar kämpferisch: "Wir werden denen einheizen", schrieb er.

"Gedankenspiele"

Funktionäre bestätigten diese "Gedankenspiele" gegenüber dem "Standard", betonten allerdings, dass derzeit nichts entscheiden sei. Die Überlegung, die derzeit in FPÖ-Kreisen gewälzt wird: Sollte strafrechtlich nichts übrig bleiben, könnte er also Landesparteichef weitermachen.

Am Montag berät die Landespartei über die Nachfolge. Derzeit wird die Partei interimistisch von der bisherigen Stellvertreterin Veronika Matiasek geleitet. Gegenüber "Heute" wollte kein Wiener FPÖ-Funktionär dazu Stellung beziehen.

Die Wiener FPÖ befindet sich durch den Doppel-Rücktritt von Strache und Gudenus in der Bredouille. Dort gibt es derzeit keinen geeigneten Nachfolger. Auch hat man sich noch nicht auf einen solchen festgelegt.

Auf Bundesebene folgt Infrastrukturminister Norbert Hofer dem gefallenen Strache als Parteichef nach. In der Wiener Landespartei hatte Strache seit Jahren Gudenus als Nachfolger aufgebaut und verankert – doch auch dieser trat am Samstag zurück. (hos)